Trotz Coronavirus: Darum werden Bahnen und Busse in Hamburg nicht desinfiziert
Der HVV hat sich dazu entschieden, den Betrieb trotz der Ausbreitung des Coronavirus weiterlaufen zu lassen. Das ist auch gut so: Schließlich gibt es immer noch genügend Menschen, die ihren Weg zur Arbeit antreten oder Arzttermine wahrnehmen müssen und dabei auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Trotz erhöhter Sicherheitsvorkehrungen verzichtet die Hochbahn darauf, ihre Busse und Bahnen zu desinfizieren – doch das hat auch seinen Grund.
Seit Montag tagt der Krisenstab der Hochbahn täglich und trifft immer wieder neue Entscheidungen zum Umgang mit der Corona-Krise. Dazu zählt zum Beispiel, dass die Fahrerinnen und Fahrer mit Desinfektionsmitteln ausgestattet wurden, da sie seltener die Möglichkeit zum Händewaschen haben.
Auch der Busfahrerbereich wurde abgeriegelt: Fahrgäste müssen von nun an hinten in die Busse einsteigen, einige Türen öffnen sich automatisch. Doch auch Fragen nach der Desinfektion und Reinigung kamen immer wieder auf.
Coronavirus in Hamburg: Darum werden Bahnen nicht desinfiziert
Die Hochbahn hat sich nun zu dem Thema geäußert und erklärt in ihrem Blog, dass die Busse und Bahnen täglich gereinigt würden und es zusätzlich alle drei Wochen eine umfassende Grundreinigung gäbe. Eine Desinfektion sei allerdings nicht sinnvoll. „Nach aktuellem Kenntnisstand wird das Coronavirus primär per Tröpfcheninfektion übertragen, das heißt von Mensch zu Mensch beispielsweise über das Anhusten oder Anniesen. Die Schmierinfektion spielt zwar eine denkbare, aber nachgeordnete Rolle“, erklärt die Hochbahn.
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Das Problem bei der Maßnahme sei: Sobald ein Fahrgast die Fläche mit der Hand berühre, sei die vorige Desinfektion wirkungslos. „Im Umkehrschluss bedeutet das, dass permanent Servicekräfte in jeglichen Fahrzeugen oder auch an sämtlichen Fahrkartenautomaten stehen müssten, um die Oberflächen pausenlos zu desinfizieren“, heißt es weiter. Sinnvoller sei es, sich regelmäßig die Hände zu waschen und sich möglichst nicht ins Gesicht zu fassen. (mhö)