Trotz Kritik: Hamburgs Bürgermeister für chinesische Beteiligung am Hafen
Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich für eine Beteiligung des chinesischen Terminalbetreibers Cosco Shipping Ports am Hamburger Containerterminal Tollerort (CTT) ausgesprochen. Kritiker fürchten hingegen einen zu großen Einfluss Chinas auf den Hamburger Hafen.
„Es gibt dazu keine politischen Vorgaben, aber was unternehmerisch sinnvoll ist, muss auch praktisch möglich sein und gemacht werden“, sagte der SPD-Politiker. Hamburg müsse bei der Wettbewerbsfähigkeit der nordeuropäischen Seehäfen auf der Höhe der Zeit bleiben.
Hamburger Hafen: Tschentscher befürwortet chinesische Beteiligung
China ist für den drittgrößten europäischen Seehafen als mit Abstand wichtigster Handelspartner Hamburgs eminent wichtig. Schiffe der Reederei Cosco Shipping laufen bereits seit fast 40 Jahren das HHLA-Terminal Tollerort an. Kritiker fürchten durch den Einstieg von Cosco jedoch einen zu großen Einfluss Chinas auf den Hamburger Hafen.
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„Es hat gute Gründe, weswegen Cosco und andere Reedereien Interesse haben an einer Terminalbeteiligung“, sagte Tschentscher. Stimmten die Konditionen, könnten Terminalbeteiligungen wirtschaftlich für beide Partner sinnvoll sein. „Die Terminalbetreiber können ihre Auslastung verbessern, die Reedereien sichern sich zuverlässige Anlaufpunkte und nehmen über den Seeweg hinaus an der gesamten Wertschöpfungskette teil.“
Deswegen gingen Reedereien und Terminals in fast allen Häfen zusammen – in Rotterdam, Antwerpen, Marseille – und auch in Hamburg funktioniere dieses Prinzip schon mit der Beteiligung von Hapag-Lloyd am HHLA-Terminal Altenwerder und von Grimaldi an Unikai. „Ich begrüße das sehr“, betonte der Bürgermeister.
Trotz Kritik: Hamburgs Bürgermeister für chinesische Beteiligung am Hafen
Hamburg habe von allen großen Seehäfen Europas die beste Hinterlandanbindung mit der Bahn. „Jeder zweite Container wird über die Schiene weiter transportiert.“ Hinzu kämen die günstige Lage für viele Zielgebiete im Süden und Osten sowie die Möglichkeit, die Waren über die Elbe sehr weit ins Landesinnere zu transportieren. „Jeder Kilometer, den ein Container über das Wasser transportiert wird, verringert die Kosten und ist ein Gewinn für die Umwelt.“
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Tschentscher sagte: „Reedereien wollen hohe Effizienz, niedrige Hafengebühren und geringe Terminalkosten.“ Aber ihnen sei bewusst, dass ihre Zukunft in der klimafreundlichen Logistik liege, und das sei einer der größten Standortvorteile des Hafen, den Hamburg weiter stärken wolle. So werde Hamburg „weiter in die Hafenbahn investieren, die Infrastruktur modernisieren, die Landstromtechnik ausbauen und den Hafen klimafreundlicher machen“, erklärte er. (dpa/mp)