An der Kreuzung Max-Brauer-Allee und Stresemannstraße soll die bestehende Sternbrücke von der Deutschen Bahn abgerissen werden.
  • An der Kreuzung Max-Brauer-Allee/Ecke Stresemannstraße soll die bestehende Sternbrücke von der Deutschen Bahn abgerissen werden.
  • Foto: picture alliance /ABB

Trotz Niederlage vor Gericht: Sternbrücken-Inis wollen weiter kämpfen

Der Kampf um die Sternbrücke geht weiter: Zwar hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) erst am vergangenen Donnerstag einen Eilantrag gegen den geplanten Abriss und Neubau der Sternbrücke an der Kreuzung Max-Brauer-Allee/Ecke Stresemannstraße abgelehnt. Doch die Initiativen geben trotz dieser Niederlage nicht auf. Am Dienstag traten sie mit neuen Forderungen auf.

Wie die „Initiative Sternbrücke“ und der Verein „Prellbock Altona“ am Dienstag mitteilten, will man die Klage gegen die geplante „Monsterbrücke“ trotz des abgelehnten Eilantrags auf einen Baustopp weiterführen.

Kritik an Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Hamburg

„Wir freuen uns, dass das OVG die Klageberechtigung von Prellbock Altona e.V., die vom Eisenbahn-Bundesamt und von der Deutschen Bahn in Frage gestellt wurden, vollumfänglich bestätigt hat“, erklärte Michael Jung, Sprecher von „Prellbock Altona e.V.“

Er kritisierte allerdings, das Gericht habe mit der Ablehnung die Chance vergeben, Themen wie „Klimaschutz, Hitzevorsorge, menschenfreundliche Verkehrsentwicklung und faire Bürgerbeteiligung“ in einer offenen Verhandlung auf den Tisch zu bringen.  

Der Abriss der Gebäude rund um die Sternbrücke ist im vollen Gange. Florian Quandt
Sternbrücke
Der Abriss der Gebäude rund um die Sternbrücke ist im vollen Gange.

Michael Jung: „Die Entscheidung des OVG erfolgte eindeutig unter dem Druck des Planungsbeschleunigungsgesetzes der Ampelkoalition und wird sich als Pyrrhussieg für den Senat und die DB erweisen. Wir sind auf die Verhandlung im Hauptverfahren gespannt.“

Initiative Sternbrücke: „Monsterbrücke ist und bleibt eine Fehlplanung“

Auch die Sprecherin der „Initiative Sternbrücke“ gab sich kämpferisch: „Die von Senat und Bahn gegen den Widerstand von Stadtentwicklung und Denkmalschutz durchgedrückte Monsterbrücke ist und bleibt eine Fehlplanung. Sie zerstört mitten in Altona einen von vielen Menschen geschätzten urbanen Raum. Wir wollen hier offensichtlich eine andere Stadt als der Rot-Grüne Senat”, so Marlies Thätner.

Man wolle den politischen und öffentlichen Druck auch in Zukunft weiter aufrecht erhalten und sogar weiter erhöhen, so Thätner. „Unsere Forderung bleibt: Baustopp, Beteiligung und Neuplanung.“  

Die Geschäftsführerin des Denkmalvereins Hamburg verwies auf den Denkmalschutz, der in der laufenden Klage eine wesentliche Rolle spiele: „Bei einem Abriss der Sternbrücke würde nicht nur ein bedeutendes und denkmalgeschütztes Zeugnis der deutschen Architektur- und Ingenieurbaugeschichte verloren gehen, das eigentlich noch eine lange Lebensdauer besitzt”, erklärte Kristina Sassenscheidt. Auch der Umgebungsschutz aller benachbarten Denkmäler und Denkmal-Ensembles würde durch den „überdimensionierten Brücken-Neubau wesentlich beeinträchtigt werden“.

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Besonders verärgert sind die Beteiligten über den Ablauf der öffentlichen Beteiligung. Angesichts der anstehenden Bürgerschaftswahl im kommenden Jahr erwarte man von den politischen Parteien künftig eine „echte Beteiligung auf Augenhöhe“ und zwar vor Beginn des Planfeststellungsverfahrens.

„Wir werden die Parteien daran messen, ob und wie sie diese Forderung umsetzen werden“, so Marlies Thätner. (ng)

 

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