MS „Hamburg“
  • Gefährliche Passage: Die „Hamburg“ soll in den kommenden Tagen durch das Rote Meer fahren (Archivbild)
  • Foto: dpa

Trotz Terror-Alarm: Kreuzfahrtschiff MS „Hamburg“ fährt durchs Rote Meer

Der Bremer Reiseveranstalter Plantours will sein Kreuzfahrtschiff MS „Hamburg“ in der kommenden Woche trotz der schlechten Sicherheitslage durch das Rote Meer fahren lassen, um den angekündigten Fahrplan einzuhalten und den Gästen keine Absagen ihrer Reisen zuzumuten. Auf dem gefährlichen Transit sind nur Crew-Mitglieder an Bord, keine Passagiere.

Die letzten Gäste sind am 11. März in Dubai von Bord gegangen, von Sri Lanka aus kommend. In den nächsten Tagen wird das luxuriöse Schiff ohne Passagiere entlang der jemenitischen Küste das Rote Meer durchqueren. Nächster planmäßiger Zwischenstopp ist am 20. März Dschidda in Saudi Arabien, bevor am 24. März im jordanischen Hafen Aqaba die neuen Passagiere zur „Osterkreuzfahrt durch die Ägäis“ an Bord gehen sollen. Die „Hamburg“, vermarktet als „kleinstes Kreuzfahrtschiff Deutschlands“, bietet Platz für 400 Gäste.

Kaum Informationen vom Unternehmen

Offiziell äußert Plantours sich äußerst zurückhaltend über die gefährliche Passage: „Alle an dieser Situation beteiligten Fachleute haben uns geraten, keine betrieblichen oder sonstigen Informationen weiterzugeben, die die Sicherheit der an Bord befindlichen Personen beeinträchtigen könnten. Wir verpflichten uns gegenüber unserer vertrauenswürdigen Crew und ihren Familien, nichts zu sagen, was ihre Lieben in Gefahr bringen könnte“, so ein Sprecher. Mehr werde man nicht zu dem Thema sagen.

Militäreinsätze im Roten Meer

In der Region laufen internationale Militäreinsätze, da dort in den vergangenen Wochen immer wieder Containerschiffe durch die jemenitischen Huthi-Rebellen beschossen wurden. Zahlreiche Reedereien schicken ihre Schiffe deshalb auf den Umweg rund um Afrika, auch Branchenriesen wie Aida Cruises und MSC Cruises haben Kreuzfahrten durch das Rote Meer abgesagt und wählen aus Sicherheitsgründen die teuren Leerfahrten um das Kap der Guten Hoffnung.

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Plantours Kreuzfahrten ist laut dem Branchendienst „Schiffe und Kreuzfahrten“ erst das zweite Unternehmen, das es seit Beginn der Huthi-Attacken wagt, ein Kreuzfahrtschiff durch das betroffene Seegebiet zu schicken. Das erste Schiff war die ehemalige „Aida Vita“, die als „Blue Dream Melody“ in China eingesetzt werden soll und auf ihrer Überführung das Rote Meer passierte, ohne Schaden zu nehmen. Auch sie fuhr die Passage ohne Gäste an Bord.

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