Silvester-Nacht in Hamburg: Brände, Angriffe, Amputation – trauriger Rekord im Umland
Zehntausende haben auf Hamburgs Straßen Silvester gefeiert, an den Landungsbrücken, auf dem Kiez und an der Elbe das neue Jahr begrüßt. Gleichzeitig hatten sich die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr nach den Ausschreitungen im Vorjahr für ihren bisher wohl größten Einsatz zum Jahreswechsel gewappnet, in der Hoffnung, dass es gar nicht erst zu Krawallen kommt. Bis zum Morgen verlief das große Feiern laut Polizei weitestgehend friedlich – trotzdem gab es für die Einsatzkräfte einiges zu tun. Vor allem im Umland.
Silvester und Neujahr in Hamburg und im Norden – der Newsblog zum Nachlesen:
14.30 Uhr: Wir beenden an dieser Stelle unseren Newsblog über die Geschehnisse an Silvester und Neujahr in Hamburg und im Norden und bedanken uns recht herzlich für Ihr Interesse. Auf MOPO.de halten wir Sie selbstverständlich weiter auf dem Laufenden. Wir wünschen Ihnen einen guten Start ins neue Jahr.
1704 Einsätze der Feuerwehr in Hamburg – Mann verliert linke Hand
13.30 Uhr: 1704 Einsätze wurden durch die Feuerwehr in der Silvesternacht bearbeitet. Vorher war bereits die Leitstelle mit Kräften verstärkt worden. Aber auch zusätzliche Rettungswagen und Löschfahrzeuge wurden bereitgestellt. Dazu waren die Freiwilligen Wehren „in voller Einsatzbereitschaft“, wie Feuerwehrsprecher Philipp Baumann sagte. Vor allem kleinere Feuer hätten gelöscht werden müssen.
Aber: „Trotz der umfangreichen Präventionsarbeit kam es in der Nacht zu 66 Verletzungen mit Feuerwerkskörpern. Dabei kam es bei einem rettungsdienstlichen Einsatz zu einer Amputationsverletzung der linken Hand.“ Insgesamt war die Feuerwehr mit Hunderten Kräften im Einsatz.
Stadtreinigung sammelt in Hamburg 14 Tonnen Böllermüll ein
13 Uhr: Mitarbeiter der Stadtreinigung Hamburg (SRH) haben seit 2 Uhr Silvestermüll von Gehwegen und Fahrbahnen sowie aus einigen Grünanlagen an traditionellen Treffpunkten von Neujahrsfeiern aufgesammelt. Bei dem Einsatz seien rund 14 Tonnen Glasscherben, Flaschen, Kartonagen und Böllermüll zusammengekommen, teilte die Stadtreinigung am Montag mit. Das sei eine nur unwesentlich geringere Abfallmenge als am Neujahrsmorgen 2023, als rund 15 Tonnen gesammelt wurden.
Die Neujahrsreinigung finde als Sofortmaßnahme zur Verkehrssicherung an den Landungsbrücken, am Fischmarkt, auf der Reeperbahn und in Fußgängerzonen in den Innenstädten von Harburg und Bergedorf statt. Auch in einigen Grünanlagen (etwa Altonaer Balkon oder Harburger Außenmühle) beseitigte die Stadtreinigung die Böllerreste.
Für alle anderen Flächen gelte: Die Stadtreinigung entferne Böllerreste im Rahmen der regelmäßigen Reinigung, die nur dort stattfinde, wo Anlieger Gebühren für die Reinigung von Gehwegen bezahlen. Auf allen anderen Gehwegen seien die Anwohner und Anwohnerinnen für die Entfernung von Böllerresten und Abfällen verantwortlich.
Silvester-Einsätze in Hamburg: Polizei gibt erste Zahlen bekannt
12.45 Uhr: Dass die Silvesternacht vergleichsweise ruhig blieb, hat nun auch eine erste Auswertung der Hamburger Polizei gezeigt: Demnach verzeichneten die Beamten rund 1200 Einsätze – genauso viele wie im vergangen Jahr. Dabei leiteten sie rund 120 Straf- und 25 Ordnungswidrigkeitenverfahren ein und sprachen mehr als 160 Platzverweise aus. Drei Menschen wurden festgenommen, 19 in Gewahrsam genommen, von 500 Personen die Identitäten festgestellt. Neun Polizisten und drei Feuerwehrkräfte wurden im Rahmen des Einsatzes leicht verletzt.
„Wir blicken auf eine vergleichsweise ruhige Nacht mit silvestertypischem Einsatzgeschehen zurück“, sagte Sandra Levgrün, Sprecherin der Hamburger Polizei. Die meisten Menschen hätten in Hamburg sehr friedlich ins neue Jahr gefeiert. „Die umfangreichen Präventionsmaßnahmen im Vorfeld und das flexible Einsatzkonzept mit frühzeitigem und konsequentem Einschreiten hat Wirkung gezeigt.“
Böller-Verletzungen: So verlief die Silvesternacht aus Krankenhaus-Sicht
12 Uhr: Nach pandemiebedingten ruhigen Jahreswechseln sprechen Hamburger Kliniken dieses Jahr „von einem normalen Patienten-Aufkommen“: In der Notaufnahme des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) wurden zwei Menschen mit schweren Handverletzungen behandelt, „verursacht durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern“, wie eine Sprecherin der MOPO sagte. Der erste Notfall in der Silvesternacht sei ein schwerer Schlaganfall gewesen.
Ein ähnliches Fazit ziehen auch die Hamburger Asklepios-Kliniken. Die Rückmeldungen aus den Notaufnahmen seien überschaubar gewesen, so ein Sprecher. In Barmbek musste ein Mann mit einer schweren Böller-Verletzung behandelt werden. Die Verbrennungen waren dabei derart gravierend, dass der Patient nach Boberg (Spezialklinik) verlegt werden musste. „Ansonsten hat es nach jetzigem Stand keine besonderen Vorkommnisse gegeben“, so der Sprecher weiter.
Bilanz: Steigerung der Einsatzzahlen in Schleswig-Holstein
11.24 Uhr: Im nördlichsten Bundesland Deutschlands hat es in der Silvesternacht 310 Einsätze gegeben. Im Vorjahr waren es in Schleswig-Holstein 257. „Trotz der etwas gestiegenen Zahlen haben die Feuerwehrkräfte mit ihrer bewährten Professionalität dazu beigetragen, dass die Feierlichkeiten sicher und geordnet verliefen“, so ein Sprecher.
Im Einzelnen verzeichnete die Feuerwehr in den Landkreisen Ostholstein, Stormarn und Herzogtum Lauenburg 18, 16 bzw. 19 Einsätze. In Schwarzenbek musste ein Achtjähriger mit einer schweren Verletzung behandelt werden, nachdem ein Böller in seiner Hand explodiert war – „was einmal mehr zeigt, wie gefährlich die Silvesterböller sein können“, so der Sprecher weiter. Im Bereich Flensburg registrierten die Retter 31 Einsätze, in Lübeck waren es 32. In Lübeck mussten zudem Feuerwehrkräfte von der Polizei eskortiert werden, nachdem die Helfer von einer größeren Menschenmenge eingekesselt worden waren und mit Böllern beworfen wurden.
In Kiel kam es zu mehreren hundert Einsätzen, davon fielen 130 in den Zuständigkeitsbereich der Polizei. Auch hier wurden Einsatzkräfte vereinzelt mit Böllern beworfen. Gegen eine größere Gruppe Männer hätten die Beamten Pfefferspray einsetzen müssen. Zwei Polizisten wurden verletzt, ein Mann (1,5 Promille) kam in Gewahrsam. An der Straße Lange Reihe wurden Passanten mit Flaschen beworfen. Eine Frau soll einen Sanitäter angegriffen haben. Sie wurde in eine Fachklinik eingewiesen. Die Polizei leitete unter anderem sieben Verfahren wegen Sachbeschädigung, vier wegen Ruhestörung und elf wegen Körperverletzung ein.
Alsterdorf und Rahlstedt: Hamburger Gymnasium und Balkon stehen in Flammen
10.20 Uhr: Im Dach des Heilwig Gymnasiums (Alsterdorf) ist in der Silvesternacht ein Brand ausgebrochen. Passanten hatten die Feuerwehr gegen 2 Uhr über die sichtbaren Flammen informiert. Im Laufe des Einsatzes wurde die Alarmstufe erhöht, um weitere Kräfte an die Wilhelm-Metzger-Straße zu bekommen. Diese mussten über Stunden das Dach öffnen und nach Glutnestern absuchen. Verletzt wurde niemand. Ob eine fehlgelenkte oder absichtlich auf das Dach geschossene Rakete oder eine andere Art Feuerwerkskörper für den Brand ursächlich waren, wird nun von der Polizei geprüft.
Ähnliches überprüfen die Beamten auch nach einem Feuer an der Rahlstedter Bahnhofstraße (Rahlstedt): Dort schlugen gegen 2.30 Uhr Flammen aus einem Balkon im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses. Die Feuerwehr löschte den Brand über eine Drehleiter aus, andere Kräfte rückten unter Atemschutz in die Wohnung vor. Verletzt wurde ersten Erkenntnissen nach niemand. Ob die Rakete von dem Balkon abgefeuert werden sollte oder von woanders auf diesen einschlug, ist bisher noch unklar. Dass das Feuer aber von einem Feuerwerkskörper ausging, gilt dagegen als „sehr wahrscheinlich“, so ein Beamter.
So lief die Silvester-Nacht in den Kreisen Steinburg, Dithmarschen und Segeberg
10 Uhr: In den Kreisen Steinburg und Dithmarschen verlief die Silvesternacht verhältnismäßig ruhig: Einem Sprecher zufolge hätte es in beiden Kreisen 103 Einsätze mit Silvesterbezug gekommen, vornehmlich kleinere Brände und Nachbarschaftsstreitigkeiten. Nennenswert sei ein Carport-Brand am Wesselner Weg in Heide gewesen, bei dem die Flammen auf ein angrenzendes Haus übergegriffen hätten. Alle Bewohner haben das Gebäude aber rechtzeitig verlassen können.
Erfreuliche Nachricht: Weder im Kreis Steinburg noch im Kreis Dithmarschen habe die Polizei Angriffe auf Einsatzkräfte verzeichnet. Der Sprecher: „Es wurden keine Einsatzkräfte verletzt.“
Für den Bereich Bad Segeberg verzeichnete die zuständige Polizei zwar einen leichten Anstieg der Einsatzzahlen im Vergleich zum Vorjahr. Trotzdem zieht sie eine positive Bilanz. Die Silvesternacht sei vergleichsweise ruhig gewesen, sagte ein Sprecher. Hauptsächlich seien Anrufe in der Leitstelle eingegangen, bei denen sich Menschen über das Abbrennen von Feuerwerkskörpern beschwert hätten. Größere Einsätze mit Verletzten habe es nicht gegeben.
So hart wie lange nicht mehr: „Ein Rekord, auf den keiner stolz ist“
9.15 Uhr: Für die Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Pinneberg war der Jahreswechsel „so arbeitsreich wie noch nie – oder zumindest wie seit sehr langer Zeit nicht mehr“, sagte ein Sprecher am Neujahrsmorgen. Zwischen 18 und 6 Uhr wurden die Helfer zu insgesamt 47 Einsätzen alarmiert. „Ein Rekord, auf den keiner stolz ist.“
Es waren vor allem kleinere Feuer, die die Retter beschäftigen: Brennende Mülleimer, Container und Sträucher, „in der Regel verursacht durch einen nicht sachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern“, so der Sprecher weiter. In einigen Fällen haben Anwohner die Feuer selbst per Gartenschlauch oder Gießkanne eingedämmt. „Wir mussten dann nur noch Nachlöscharbeiten vornehmen.“
Zudem gab es drei größere Einsätze: In Wedel waren Müllcontainer unter einer überdachten Lkw-Anlieferung eines Supermarkts in Brand geraten, die Flammen schlugen auf den Gebäudekomplex an der Straße Am Marienhof. Die Retter konnten ein Ausbreiten, vor allem auf ein benachbartes Einkaufszentrum, verhindern.In Schenefeld brach auf einem Balkon im dritten Stockwerk eines Mehrfamilienhauses an der Straße Krähenhorst ein Feuer aus. Die Flammen griffen auf die Wohnungen über, die Feuerwehr war über Stunden im Einsatz. Knapp 20 Bewohner wurden durch den Rettungsdienst gesichtet. Verletzt wurde niemand.
In Kummerfeld brannte ein unter einen Carport abgestelltes Auto. Das angrenzende Doppelhaus blieb unbeschädigt; die Flammen seien rechtzeitig gelöscht worden, sagte der Sprecher. Weniger schön sei es gewesen, dass auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge mit Böllern beworfen wurden. Der Sprecher: „Eine Sache für die Polizei.“
Ruhige Silvesternacht im hohen Norden
9 Uhr: „Weniger Einsätze als befürchtet“ – so bilanzieren die Feuerwehren aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde das Einsatzgeschehen rund um den Jahreswechsel. 18 Brände habe man löschen müssen, sagte ein Sprecher am Neujahrsmorgen. Vorher sei die Leitstelle um diverse Disponenten aufgestockt worden, „um besonders gut vorbereitet zu sein“.
Das größte Feuer hatten die Retter an der Straße Am alten Schützenhof in Rendsburg zu löschen: Da war ein Carport in Brand geraten. Der Sprecher: „Es gelang, das Feuer in wenigen Minuten unter Kontrolle zu bringen.“ Die Ursache sei unklar. Die Polizei ermittele.
Die Beamtinnen und Beamte der Polizei Neumünster erlebten eine zwar lebhafte Silvesternacht, aber dennoch einen einigermaßen ruhigen Jahreswechsel. Die Regionalleitstelle in Kiel zählte zwischen 18 und 6 Uhr 31 Einsätze – im Vorjahr war es 49 Einsätze gewesen. Überwiegend handelte es sich um kleinere Brände und einige Fälle von Körperverletzung.
Verletzte, Angriffe, Festnahmen: So lief die Silvester-Nacht in Hamburg
8.30 Uhr: Der Jahreswechsel in Hamburg verlief offenbar ruhiger als im Vorjahr. Polizei und Feuerwehr werten zwar noch die Lage aus und wollen am Mittag eine Bilanz veröffentlichen. Trotzdem gehen die Beamten bisher davon aus, ein positives Fazit ziehen zu können.
Vor allem die Polizei hatte sich im Vorfeld kräftetechnisch breit aufgestellt, an allen Wachen schnelle Einsatztrupps geformt und gerade in Harburg starke Präsenz gezeigt. Dort war es im vergangenen Jahr – und auch zuletzt an Halloween – zu Ausschreitungen und teils gezielten Attacken auf Einsatzkräften gekommen.
Die Feuerwehr hatte bis zum Neujahrsmorgen viel zu tun – sie musste zu etlichen kleineren Bränden ausrücken, oft waren es Mülleimer, die in Flammen standen. In Steilshoop beschossen sich zudem Menschen mit Raketen, in Dulsberg wurde ein Geldautomat in die Luft gejagt, in Bergedorf ein 19-Jähriger festgenommen, der betrunken auf einem E-Scooter mit einer Schreckschusspistole in die Luft feuerte.
In Wandsbek und Jenfeld kam es zu Auseinandersetzungen und Messestechereien – dabei wurden auch Hämmer eingesetzt. Mehrere Männer wurden dabei verletzt.
Hamburg begrüßt 2024 – allein 45.000 feiern auf der Reeperbahn
8 Uhr: Allein an der Reeperbahn schätzte die Polizei am Morgen die Zahl der Feiernden auf bis zu 45.000. Viele Feiernde drängten sich nach Mitternacht im Bereich der Großen Freiheit. Die Polizei sperrte den Zugang zu der Seitenstraße der Reeperbahn vorübergehend ab, wie ein Reporter berichtete.
An den Landungsbrücken mit Blick auf den Hafen verfolgten laut Polizeiangaben vom Morgen 10.000 Menschen das Silvester-Feuerwerk. Rund um die Binnenalster, wo Feuerwerk nicht gestattet war, zählten die Beamten 5000 Feiernde.
„Bei den Einsätzen befinden wir uns bisher im normalen Silvestergebahren“, hatte ein Sprecher der Polizei in der Nacht erklärt. Zwischenfälle mit größeren Gruppen oder Angriffe auf Einsatzkräfte aus solchen Gruppen heraus habe es bisher nicht gegeben, sagte der Sprecher weiter.
So sind die Hamburger ins neue Jahr gekommen
1 Uhr: Zehntausende Menschen haben in der Hansestadt das neue Jahr begrüßt – mit Stand zwei Uhr friedlich und ohne größere Vorkommnisse, so die Polizei. Dicht gedrängt verfolgten die Menschen etwa an den Landungsbrücken das Silvester-Feuerwerk. Rund 8000 Besucher waren allein dorthin gekommen.
In Steilshoop und Dulsberg allerdings kam es doch zu Einsätzen: Menschen beschossen sich offenbar mit Silvesterraketen, es gab mehrere Festnahmen.
Sonst gab es den Angaben nach zunächst lediglich eine Vielzahl an kleineren Feuer-Meldungen; immer wieder rückten Einsatzkräfte wegen brennender Mülleimer aus. Von Verletzten oder gezielten Angriffen auf Einsatzkräfte oder Auseinandersetzungen berichteten bisher weder die Feuerwehr noch die Polizei.
Böller und Raketen in der Innenstadt und an der Alster – trotz Verbot
0.30 Uhr: Rund um die Binnenalster und auf dem Rathausmarkt hatte die Polizei im Vorwege das Abbrennen von Feuerwerkskörpern verboten – dennoch wurden zum Jahreswechsel dort Böller und Raketen gezündet. Die Polizei versuchte, das Zünden durch Lautsprecher-Ansagen zu unterbinden. Trotz der Missachtung des Verbots sei die Lage übersichtlich. Ein Beamter sprach von „normaler Silvester-Böllerei“ ohne Verletzte oder gezielte Angriffe.
Hotelgäste bleiben kurz vor Neujahr im Fahrstuhl stecken
23.30 Uhr: Das haben sie sich sicher anders vorgestellt: Einige Gäste des Park Hotels Timmendorfer Strand (Kreis Ostholstein) erlebten Neujahr im Fahrstuhl. Auf dem Weg nach unten, um das Feuerwerk vor Ostsee-Kulisse zu bestaunen, blieb der Lift stecken. Die Feuerwehr musste anrücken.
Tausende feiern auf dem Kiez
23 Uhr: Allein an der Reeperbahn sind am Abend laut Polizeiangaben etwa 10.000 bis 15.000 Menschen zum Feiern zusammengekommen, um das neue Jahr zu begrüßen. Es bleibe weiterhin überwiegend friedlich. „Wir sind noch im normalen Silvestermodus“, sagte ein Sprecher der Polizei etwa eine Stunde vor Mitternacht.
Silvester: So ist die Lage im Hamburger Umland
22.50 Uhr: Im Hamburger Umland nehmen die Einsätze langsam zu: Wie die Lagedienste im Kreis Stormarn und Stade auf MOPO-Nachfrage berichten, müssen die Retter immer wieder zu brennenden Müllcontainern ausrücken. Größere Böller-Unfälle mit Verletzten habe es allerdings noch nicht gegeben.
Serverprobleme bei der Hamburger Feuerwehr behoben
22.45 Uhr: Die Hamburger Feuerwehr hat ihre Serverprobleme beim Alarmierungssystem „Divera“ in den Griff bekommen. Um 22.40 Uhr lief die nächste Meldung ein. Wieder kokelt es aus einem Müllcontainer – diesmal an der Kroogblöcke in Horn.
Junge Männer in Harburg müssen mit zur Wache
22 Uhr: In Harburg, wo im vergangenen Jahr, aber auch zuletzt an Halloween die Lage eskalierte, sind schon vor Mitternacht mehrere junge Männer kontrolliert und auch zur Wache mitgenommen worden. Bisher sei die Lage aber weiter ruhig, so ein Sprecher, auch in Hinblick auf andere Stadtteile wie Osdorf, Billstedt und Hausbruch, in denen sich die Polizei mit einer Vielzahl an Kräften, darunter zahlreiche Bereitschaftspolizisten, aufhält. Es würden nur Böller und Raketen gezündet, zu Konflikten bzw. Auseinandersetzungen oder gezielten Attacken sei es bisher nicht gekommen.
Serverprobleme bei der Hamburger Feuerwehr
21 Uhr: Um 19.03 Uhr meldete „Divera“ einen brennenden Müllcontainer in Stellingen, seitdem herrscht beim Alarmierungssystem der Hamburger Feuerwehr Stille. Wichtig: Die Einsatzkräfte der Feuerwehr betrifft der Ausfall nicht, der diensthabende Pressesprecher wird aber üblicherweise über „Divera“ über relevante Einsätze auf dem Laufenden gehalten, auch Vertreter der Medien werden hierüber informiert. Kollegen versuchten laut Feuerwehr derzeit, den Fehler zu beheben.
Silvester in Hamburg: „Momentan ist die Lage sehr ruhig“
20.50 Uhr: Um kurz vor 21 Uhr ist die Lage laut Polizei und Feuerwehr „sehr ruhig“. Sprechern zufolge habe es bisher keine größeren Einsätze oder Zwischenfälle gegeben. Lediglich kleinere Brände ohne Verletzte mussten gelöscht werden. Die Feuerwehr zählte bislang acht Balkonbrände und musste zahlreiche Müllcontainer löschen. Größere Menschenmassen seien laut Polizei im Bereich der Innenstadt und auf St. Pauli unterwegs, dort gebe es auch weiter regen Zulauf. „Die Stimmung ist aber überall friedlich.“
Hamburgs Polizei rüstet sich für Silvester-Einsatz
20 Uhr: Hamburgs Polizei wappnet sich nach den Krawallen des Vorjahres für ihren aktuellen Einsatz. „Wir werden uns zu Silvester so aufstellen, dass es bestenfalls erst gar nicht zu Krawallen kommt, keine Verletzten gibt, insbesondere Einsatz- und Rettungskräfte nicht angegriffen werden oder Leute zu Schaden kommen, weil Böller auf Menschen geworfen werden oder ähnliches“, sagte Hamburgs neuer Polizeipräsident Falk Schnabel im MOPO-Interview.
Um möglichst schnell auf Krawalle reagieren zu können, gibt es dieses Jahr erstmals an allen Wachen Besatzungen mehrerer Streifenwagen – eine Art „schnelle Eingreiftruppe“. Als Einsatzschwerpunkte sieht die Polizei vor allem die Stadtteile Harburg, Hausbruch, Neuallermöhe, Lurup, Osdorf und Billstedt. Dort hatte es im vergangenen Jahr teils gezielte Angriffe auf Einsatzkräfte gegeben.
Auch die Feuerwehr hat nach den Ausschreitungen in der vergangenen Silvesternacht nachrüsten müssen. Um die Retter bestmöglich zu schützen, werden die Einsatzfahrzeuge besser geschützt. Folierer haben Splitterschutzfolien an den Scheiben der Löschfahrzeuge und an den Scheiben der Rettungs- und Notarztwagen angebracht.
Zwei Kinder bei Unfall mit Feuerwerk verletzt – Dachboden brennt
18 Uhr: Beim Hantieren mit Feuerwerk sind in Havetoft (Kreis Schleswig-Flensburg) ein Junge und ein Mädchen verletzt und ein Haus schwer beschädigt worden. Ein 15-Jähriger erlitt bei dem Unglück am Samstagabend schwere Brandverletzungen, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag sagte. Ein zehn Jahre altes Mädchen wurde leicht verletzt. Bei dem Unglück auf dem Dachboden des Hauses brach Feuer aus. Das Gebäude ist vorläufig nicht mehr bewohnbar.
Tschentscher an Silvester: „Bedanke mich bei denen, die die Stadt am Laufen halten“
17.30 Uhr: Die Zentrale Notaufnahme des Albertinen-Krankenhauses, das Polizeikommissariat 26 und die Feuer- und Rettungswache F14 in Osdorf lagen auf seiner Tour: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat am Silvestertag Mitarbeitern von Polizei, Feuerwehr und Gesundheitswesen mit einem Besuch für ihren Einsatz gedankt.
„Ich bedanke mich bei denen, die die Stadt am Laufen halten, die auch Silvester und an Feiertagen im Einsatz sind“, sagte der SPD-Politiker in der Feuer- und Rettungswache Osdorf. Tschentscher hob die Mitarbeiter von Feuerwehr, Polizei und im medizinischen Bereich hervor. Daher besuche er eine Krankenhausaufnahme, eine Polizei- und eine Feuerwache. Es sei wichtig, an so einem Tag ins öffentliche Bewusstsein zu bringen, dass es nicht nur ums Feiern gehe, sondern auch darum, für Sicherheit, Ordnung und medizinische Versorgung zu sorgen. (dg/ej/ruega/idv)