Tschüss, Kohleklotz! Das war’s mit dem Milliarden-Kraftwerk
Viel zu groß, viel zu teuer – von Anfang an war das Kohlekraftwerk in Moorburg ein Desaster für den Betreiber Vattenfall und die Stadt. Am 7. Juli wird der Klimakiller endgültig vom Netz genommen.
Wie die MOPO berichtete, wurde schon im Januar der kommerzielle Betrieb eingestellt, nachdem Vattenfall im Dezember vergangenen Jahres die Stilllegungsprämie des Bundes erhalten hatte. Heute geht der Kohlemeiler endgültig vom Netz, da jetzt auch die Betriebsbereitschaft ausläuft.
Das war’s mit dem Kohleklotz
Umwelt- und Energiesenator Jens Kerstan (Grüne) ist froh: „Ich bin erleichtert, dass hier nun endgültig und deutlich früher als geplant der Netzstecker gezogen wird.“ Das Kraftwerk wurde erst 2015 in Betrieb genommen, lief aber in den vergangenen Jahren nie auf voller Auslastung. Auch für Vattenfall war das zu unrentabel. Freuen kann sich das Energieunternehmen jetzt über die Abschaltprämie des Bundes. Zusammen mit anderen Betreibern erhielt der schwedische Konzern 317 Millionen Euro vom deutschen Staat.
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Für den Klimaschutz ist der Schritt immens wichtig. Pro Jahr stieß der Kohlemeiler in Moorburg 8,7 Millionen Tonnen CO2 aus. Umweltsenator Kerstan plant für den Standort Moorburg jetzt Verheißungsvolles: „Moorburg ist wegen seiner Lage und Anbindung an Leitungen und Transportwege ein idealer Standort für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Hier kann Elektrolyse aus erneuerbarem Strom und Bereitstellung von grünem Wasserstoff für die Sektorkopplung im großen Stil stattfinden.“