MOPO-Reporter über Tsunami-Einsatz: „Ich habe nie einen Menschen so weinen sehen“
Es gibt eine Szene, die hat sich bei mir eingebrannt: Es war am Strand von Ooyaliskuppam, einem Fischerdorf südlich von Chennai in Indien. Govindamnal, eine 40-jährige Frau, kauerte mit dem Ausdruck tiefer Verzweiflung auf dem, was der Tsunami, der zwei Wochen zuvor mit der Kraft einer ganzen Batterie von Bulldozern auf den Golf von Bengalen getroffen war, übriggelassen hatte. „Hier war mal mein Wohnzimmer“, sagte sie schluchzend, deutete auf die Trümmer vor sich. Das Haus – weg. Ihr Mann – ertrunken. Ihre Kinder – tot. Und das Fischerboot, das die Lebensgrundlage der Familie war – von der Strömung mitgerissen. 20 Jahre sind vergangen seit dem verheerenden Tsunami, der am 26. Dezember 2004 um 7.59 Uhr Ortszeit vor der Nordspitze Sumatras in Indonesien mit einem Erdbeben der Stärke 9,1 seinen Anfang nahm. Die Flutwellen, die das Beben auslöste, verwüsteten die Küsten von 15 Ländern und töteten 230.000 Menschen. 110.000 Menschen wurden verletzt, 1,7 Millionen Küstenbewohner obdachlos. Die ganze Welt war zuerst fassungslos – und dann unglaublich hilfsbereit. Auf Spendenkonten kamen gewaltige Summen zusammen. Und Hamburg tat sich dabei besonders hervor. Chefreporter Olaf Wunder erzählt, wie die MOPO damals mit den Spenden der Leser in Fischerdörfern im Südosten Indiens das Leid lindern half.
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