Genossenschaften kämpfen gegen Bürokratie: Wohnungsbau könnte viel schneller gehen
Zahlreiche Vorgaben und Verordnungen machen Planern von Neubauten und Sanierungsvorhaben das Leben schwer. Der Vorsitzende der Baugenossenschaften hat den Regel-Wust nun scharf kritisiert. Mit Blick auf die gegenwärtige Bauordnung fordert er einen radikalen Wandel bei den Genehmigungsverfahren.
Matthias Saß, Vorsitzender des Vereins Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften, äußerte sich auf der Jahresauftaktveranstaltung des Vereins zum aktuellen Ausmaß bürokratischer Hemmnisse. Er betonte, dass die Bau- und Sanierungskosten um zehn bis 15 Prozent gesenkt werden könnten, wenn die Stadt die seit vielen Jahren versprochene Entschlackung der Bauordnung umsetzen würde. Saß fügte hinzu: „Wir bieten der Senatorin an, bei der Suche nach verzichtbaren Regelungen zu helfen.“
Hamburg: Genossenschaften wollen schnelle Baugenehmigungen
Die Genossenschaften schlagen vor, den Prozess der Baugenehmigung zu beschleunigen. So regt Saß an, sogenannte „Genehmigungskonferenzen“ einzuführen, an denen Vertreter aller beteiligten Behörden teilnehmen und am Ende die Genehmigung erteilen. Dadurch könnten unnötige Verzögerungen vermieden werden.
Erforderlich sei auch ein Mentalitätswandel innerhalb der Behörden, dazu Ansprechpartner, die am Erfolg eines Bauprojekts interessiert sind und bei der Beseitigung von Hindernissen helfen. Lange Genehmigungsverfahren und die „überbordende Bürokratie“ seien sehr kostspielig und erschwerten es den Genossenschaften, bezahlbare Wohnungen in hoher Qualität anzubieten.
Das könnte Sie auch interessieren: Mega-Miete: Das ist Hamburgs teuerste Doppelhaushälfte
Um den Wohnungsbau zu beschleunigen, müsse man verstärkt auf seriellen Wohnungsbau und sogenannte Typengenehmigungen setzen. Wenn bundesweit einheitliche Vorgaben existierten, könnten einmal genehmigte Wohngebäude in kürzerer Zeit an verschiedenen Standorten umgesetzt werden. (doe)