Überraschende Umfrage: Hamburger wollen Mietendeckel – und dichter bebaute Viertel
Immer mehr Hamburger wollen, dass der Staat in den Wohnungsmarkt eingreift. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap im Auftrag des NDR durchgeführt hat. 69 Prozent der Hamburger, so die Studie, stehen einem Mietendeckel positiv gegenüber – und auch unter CDU-Wählern wächst die Akzeptanz für solche Schritte.
Laut der am Donnerstag veröffentlichten Studie glauben 69 Prozent der Hamburger, dass staatliche Eingriffe wie ein Mietendeckel „in die richtige Richtung“ gehen würden. Nur noch 28 Prozent der Befragten sehen staatliche Eingriffe in den Wohnungsmarkt kritisch.
Noch etwas fällt auf: Unter Frauen ist die Akzeptanz für staatliche Eingriffe deutlich höher als beim männlichen Geschlecht. 76 Prozent der Frauen sprechen sich für Eingriffe in den Wohnungsmarkt aus. Unter Männern finden sich „nur“ 62 Prozent Befürworter. Dennoch: Eine deutliche Mehrheit.
69 Prozent der Hamburger für Mietendeckel: Ergebnis von CDU überrascht
Interessant ist auch, wie die Anhänger von Parteien Einschnitte in den Markt bewerten. Ganze 56 Prozent der CDU-Anhänger begrüßen Eingriffe, die mietregulierend wirken. Bei den anderen Parteien ist das vorhersehbarer: Bei den SPD-Anhängern sind es 71 Prozent, unter Grünen glauben sogar 81 Prozent an die regulierende Staatshand. Und bei den Linken glaubt mit 97 Prozent quasi jeder, dass eine Begrenzung hilft.
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Anders bei FDP und AfD: Dort sind es nur 27 (FDP) beziehungsweise 35 (AfD) Prozent. Doch die Studie zeigt auch: Die Mehrheit der Hamburger glauben, der Wohnungsbau in Hamburg entwickle sich in die richtige Richtung, immerhin 69 Prozent.
Klare Worte kommen von den Mietendeckel-Befürwortern der Linksfraktion: „Selbst mehr als die Hälfte der CDU-Wähler/innen will den Mietendeckel“, sagt Heike Sudmann, die wohnungspolitische Sprecherin der Linken zu der Umfrage. „Und trotzdem weigern sich SPD und Grüne, endlich wirksame Maßnahmen gegen den Mietenwahnsinn zu ergreifen“. (od/dpa)