Überraschender Ansturm auf Prepaid-Karten des HVV: Zehntausende Nachbestellungen
Karte zücken und los geht‘s: Das Kramen nach Kleingeld hat sich seit Neujahr mit der Prepaid-Karte in Hochbahn- und VHH-Bussen in Hamburg erledigt. Nach anfänglichen Nachlieferschwierigkeiten scheint die Sache nun Fahrt aufzunehmen: Der HVV meldet einen Ansturm auf die Karten.
Der Start des bargeldlosen Zeitalters in Hamburger Linienbussen ist aus Sicht des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) weitgehend reibungslos verlaufen. Allerdings gab es an einigen Verkaufsstellen Engpässe bei der Abgabe der aufladbaren Prepaid-Karten, mit denen Fahrgäste dann im Bus ein Ticket kaufen können, berichtet der HVV. „Grundsätzlich sind aber genug Karten da“, sagte eine HVV-Sprecherin. Für Fahrgäste, die noch keine Prepaid-Karte haben, gibt es eine Kulanzregelung: Sie können vorerst im Bus bis zur nächsten Umstiegshaltestelle mit Verkaufsmöglichkeit mitfahren.
HVV-Prepaid-Karten: 3000 zusätzliche Karten an Servicestellen geliefert
Bislang sind nach HVV-Angaben 30.000 von mehr als 100.000 zur Verfügung stehenden Prepaid-Karten ausgegeben worden. Zum Vergleich: Mehr als 860.000 Kunden des Verkehrsverbundes sind ohnehin bargeldlos per Dauerkarte unterwegs. „Die Nachfrage an den verschiedenen Verkaufsstellen ist bisher sehr unterschiedlich verteilt, deshalb kommt es an manchen Standorten leider zu vorübergehenden Engpässen“, heißt es beim Verkehrsverbund. Damit Fahrgäste überall Prepaid-Karten kaufen können, werde nun nachgesteuert. Ein Großteil der Karten aus bislang wenig genutzten Verkaufsstellen und Automaten gehe an die stärker nachgefragten Verkaufsstellen. Zusätzlich würden 3000 Karten an die Servicestellen geliefert, und eine für Mitte Januar geplante Nachlieferung von weiteren 40.000 Karten werde vorgezogen.
Fahrgäste können per App oder mit Prepaid-Karte bezahlen
Wer nur gelegentlich in Hamburg mit dem Bus fährt und keine Dauerkarte hat, muss sich seit Jahresanfang 2024 umstellen. Denn die Busfahrer akzeptieren beim Ticketkauf kein Bargeld mehr. Das soll Standzeiten an den Haltestellen verkürzen, die Sicherheit für das Personal erhöhen – und sei obendrein hygienischer, lautet beim HVV die Begründung. Der Anteil des Barverkaufs lag zuletzt bei unter sechs Prozent. Das entspreche etwa zehn Verkäufen pro Bus und Tag. „Die wenigen Ticketverkäufe in unseren Bussen sind kostenintensiv, und unsere Busfahrer benötigen dafür auch sehr viel Zeit – in einem immer enger getakteten Busverkehr“, so der HVV.
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Fahrgäste können im Bus selbst nur noch digital per App oder mit der aufladbaren Prepaid-Karte bezahlen. Oder sie müssen das Ticket für die Busfahrt am Automaten kaufen. Die Prepaid-Karten sind an Fahrkartenautomaten und in Vertriebsstellen wie Kiosken, Tankstellen und Supermärkten erhältlich. (mp/dpa)