Das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Das Krankenhaus steuert aktuell auf ein riesiges Defizit zu.
  • Das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Das Krankenhaus steuert aktuell auf ein riesiges Defizit zu.
  • Foto: picture alliance / Hinrich Bäsemann

UKE steuert auf tiefrote Zahlen zu – Fegebank: „eine echte Hausnummer“

Das Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) wird in diesem Jahr ein Millionenminus verkraften müssen. Die Wissenschaftssenatorin macht dafür die Corona-Pandemie, Krisen und Kriege verantwortlich.

Das UKE rechnet in diesem Jahr mit einem Defizit von gut 60 Millionen Euro. Schon im vergangenen Jahr habe sich abgezeichnet, dass die Corona-Pandemie, Krisen und Kriege das UKE und andere Kliniken in Deutschland in sehr schwere Fahrwasser gebracht hätten, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne).

Das Defizit von 60 Millionen Euro sei „eine echte Hausnummer“. Als Grund für die schlechte Finanzlage nannte Fegebank sehr hohe Tarifabschlüsse mit der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, die Inflation sowie gestiegene Bau- und Energiekosten. Zuvor hatte das „Abendblatt“ über das erwartete Defizit der Uniklinik berichtet. 

Senat will UKE unterstützen – und appelliert an Lauterbach

Die Stadt erwarte, dass das UKE einen Sparbeitrag erbringe. „Gleichzeitig sehen wir uns in der Verantwortung“, sagte die Senatorin und Zweite Bürgermeisterin, die zugleich Vorsitzende des UKE-Kuratoriums ist. Nach Angaben von Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hat der Senat im neuen Haushaltsplan für 2025/26 die vorgesehenen Mittel für die Bereiche Forschung und Lehre sowie Bau und Sanierung etwas verstärkt. Im Bereich der Krankenversorgung sei die Übernahme der Kosten auch aus Wettbewerbs- und Beihilfegründen nicht so einfach möglich. 

Dressel appellierte an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die Aufgabe der Unikliniken im Bereich von Forschung und Lehre bei seiner Reform der Krankenhausfinanzierung besonders zu berücksichtigen. Die Verluste des UKE seien deutlich geringer als etwa die beim Universitätsklinikum Schleswig-Holstein oder der Berliner Charité. „Wir bringen einen Teil auch von uns, aber wir haben auch Erwartungen an den Bund“, sagte Dressel.

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Bereits in den Jahren 2019 bis 2023 hatte der Senat dem UKE mit zusätzlich 288,5 Millionen Euro unterstützt. Diese Hilfe soll fortgesetzt werden. Für dieses Jahr wollte Fegebank die Zahl noch nicht nennen. Erst müsse die Jahresentwicklung abgewartet werden. Auch im vergangenen Jahr habe sich eine Finanzlücke gegen Jahresende noch geschlossen. Für das nächste Jahr habe der Senat eine Hilfe von 35 Millionen Euro für das UKE vorgesehen, ab 2026 solle es 70 Millionen pro Jahr sein.

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