• Teilnehmer der Klima-Demonstration Fridays for Future halten in Hamburg ihre Schilder und Plakate in die Luft. Umwelt- und Klimaschutz wird auch in der kommenden Bürgerschaftswahl eine wichtige Rolle spielen.
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Umfrage: So viele Hamburger würden für Klimaschutz mehr zahlen

Umwelt- und Klimaschutz gehört momentan zu den Top-Themen, wenn es um die anstehende Hamburger Bürgerschaftswahl geht. Eine Umfrage zeigt jetzt, wie wichtig das Thema für die Hamburger wirklich ist.

Der NDR hat eine Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap in Auftrag gegeben. Dabei wurden 1.000 Wahlberechtigte in Hamburg zu ihrer Meinung zum Thema Umwelt- und Klimaschutz befragt. Jetzt sind die Ergebnisse da.

So viele Hamburger würden für Klimaschutz mehr zahlen

Aus der Umfrage geht hervor, dass 89 Prozent der Befragten das Thema Umwelt- und Klimaschutz mindestens für wichtig halten. 35 Prozent sogar für sehr wichtig. Gerade für die Wähler der Grünen ist das Thema ein wichtiger Grund für ihre Wahlentscheidung. Aber auch Wähler der Linkspartei und SPD zeigen großes Interesse.

CDU, FDP und AfD bilden in der Statistik die Schlusslichter. Einzig bei der AfD fällt auf, dass 42 Prozent der Wähler das Thema für „gar nicht wichtig“ halten. Bei den anderen Parteien liegt dieser Umfragewert bei maximal 5 Prozent.

Klimaschutz kostet Geld – die Hamburger stört das nicht

Drei Viertel der Hamburger zeigen sich auch bereit, für Umwelt- und Klimaschutz mehr Geld auszugeben. Denkt man an umwelt- und klimafreundlicheres Leben, geht der Gedanke schnell zum Geldbeutel. Entsprechende Maßnahmen der Politiker können schließlich zu höheren Kosten für Unternehmen führen, die dann wiederum auf den Konsumenten abgewälzt werden.

Doch der Großteil der Hamburger stört sich nicht daran. Bei der Hälfte ist die Bereitschaft, mehr Geld auszugeben, groß. Und bei einem weiteren Viertel sogar sehr groß.

Video: Zur Klima-Demo legten Aktivisten die Innenstadt lahm

Umwelt- und Klimaschutz ist nicht nur für junge Hamburger wichtig

Aus der Umfrage geht auch hervor, dass Umwelt- und Klimaschutz nicht nur ein Thema der Jugend ist. 52 Prozent der über 65-Jährigen Hamburger betrachten das Thema als wichtig und 30 Prozent sogar als sehr wichtig für ihre Wahlentscheidung. Bei den 16-39-Jährigen liegen die entsprechenden Zahlen bei 43 Prozent (für „wichtig“) und 42 Prozent (für „sehr wichtig“). Und auch bei der Bereitschaft, höhere Preise in Kauf zu nehmen, zeigt sich kein bedeutend großer Unterschied.

Das sagen Hamburgs Politiker zum Thema

Gerade im Hinblick auf die kommende Hamburger Bürgerschaftswahl am 23. Februar bestätigt diese Umfrage einen Trend bei den Wählern, den es zu berücksichtigen gilt. Das spiegelt sich auch in den Parteiprogrammen wieder.

Mit einem Klick auf den Parteinamen gelangen Sie im folgenden Abschnitt zu den jeweiligen Parteiprogrammen.

Während die AfD von „Klimahysterie“ redet und sich stattdessen auf Umweltschutz fokussieren möchte, fordert Die Linke Umweltgerechtigkeit. Die Partei will mit ihren Maßnahmen gezielt bei der „Schicht der Reichen“ ansetzen, da deren Lebensstil unverhältnismäßig viele Treibhausgase produziert. Die Grünen stellen das Thema Klimaschutz in ihrem Parteiprogramm direkt an erste Stelle. Sie wünschen sich, dass Hamburg bis 2035 eine klimaneutrale Stadt wird. Die SPD lässt sich da etwas mehr Zeit und wünscht sich Hamburg erst bis 2050 klimaneutral. Dabei soll Hamburg eine „Modellstadt für den Klimaschutz“ werden.

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Klimaschutz braucht für die CDU hingegen „verbindliche und messbare Vorgaben“, ein Punkt, den sie bei den Maßnahmen des rot-grünen Senats bisher vermisst. Bei den Freien Demokraten will man hingegen angemessene Klimaschutzmaßnahmen ergreifen, wobei man gleichzeitig „überzogene Klimaschutzmaßnahmen mit gravierenden sozialen Folgen“ vermeiden will. Sie wollen Hamburg zu einem „Forschungs- und Entwicklungsstandort für klimaneutrale Technologien“ machen. (pk)

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