Umweltschutz: „2020 war ein schwarzes Jahr für die Elbe“
Auch für die Elbe ist das Jahr 2020 kein gutes gewesen – und das hat in dem Fall mal nichts mit Corona zu tun: Nach einer Auswertung des Hamburger Landesverbandes des „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ (BUND) war das vergangene Jahr ökologisch verheerend für die Tideelbe zwischen Hamburg und Cuxhaven.
Die Trübung im Hamburger Abschnitt der Elbe habe sich den Ergebnissen zufolge verdreifacht – und lag damit so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. Das sei eine Gefahr für die Jungstadien der Stinte, deren Bestand inzwischen auf ein Minimum geschrumpft sei. Der Tidehub – also der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser – sowie die Versalzung des Flusses würden außerdem wieder zunehmen. All das habe auch schädliche Auswirkungen auf zahlreiche andere Fisch- und Pflanzenarten sowie den Sauerstoffhaushalt des Flusses.
Umweltschutz: „2020 war ein schwarzes Jahr für die Elbe“
Der BUND wirft den Verantwortlichen vor, der Tideelbe durch Missmanagement, Tatenlosigkeit und das Festhalten an der Elbvertiefung geschadet zu haben. Dabei seien Bund und Länder dazu verpflichtet, für einen guten ökologischen Zustand der Flüsse zu sorgen. „Das Jahr 2020 steht für die gescheiterte Flusspolitik des Senats“, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
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Da das Missverhältnis zwischen Flut und Ebbe zu einem Sediment-Überschuss führt, sollte das Sedimentmanagement verbessert werden. Hierfür wurde extra ein länderübergreifendes Forum Tideelbe berufen. Doch bisher sei nichts geschehen, wirft der BUND den Ländern vor – und der Dauerstress für das Ökosystem des Flusses nehme weiter zu.
BUND Hamburg fordert Stopp der Elbvertiefung
„Die Hamburger Politik läuft weiter der Illusion hinterher, Schifffahrts- und Hafeninteressen mit der Ökologie der Tideelbe in Einklang bringen zu können”, so Braasch weiter. Dafür sei ein radikaler Schnitt notwendig: Und am Anfang stünde, die Arbeiten der Elbvertiefung zu stoppen. (mhö)