900 Einsätze! Das hat das Unwetter in Hamburg angerichtet
Heftiges Unwetter in Hamburg: Gleich zwei Gewitterfronten sind am Mittwoch über die Stadt hinweggezogen. Die Feuerwehr war in ganz Hamburg im Einsatz und kämpfte in über 900 wetterbedingten Einsätzen gegen überflutete Straßen und umgestürzte Bäume – bis in die frühen Morgenstunden am Donnerstag. Eine Brücke musste für kurze Zeit gesperrt werden, eine Garage stürzte ein und mehrere Wohngebäude wurden geflutet.
Die Kaltfront eines Tiefs zog am Mittwochnachmittag über Schleswig-Holstein und Hamburg und hatte Starkregen und Gewitter im Gepäck. Kurz hintereinander erreichten zwei Gewitterfronten Hamburg und speziell die zweite sorgte für teils massiven Starkregen, besonders im Osten der Stadt von Bergedorf bis Wandsbek.
Feuerwehr Hamburg im Dauereinsatz
Der hielt die Feuerwehr Hamburg ordentlich auf Trab, gegen 16.30 Uhr gingen die ersten Notrufe ein. Mehr als 900 wetterbedingte Einsatzstellen zählte die Feuerwehr in der Nacht. Um zeitkritische und lebensbedrohliche Einsätze zu selektieren, wurde ab 17.40 Uhr eine Priorisierung im Notruf eingerichtet. Dafür wurden speziell geschulte Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr zur Unterstützung in die Leitstelle alarmiert, um die wetterbedingten Notrufe entgegenzunehmen.
Auch auf der A1 kämpfte die Feuerwehr gegen die Fluten
Ein Sprecher erklärte, dass es zwar auch zu Einsätzen aufgrund von umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen kam. Mehrheitlich sei die Feuerwehr aber wegen der überfluteten Straßen in ganz Hamburg beschäftigt, so der Sprecher. So etwa in der Kandinskyalle (Billstedt) oder im Kampweg (Bergedorf). Auch auf der A1 werde gegen überflutete Fahrbahnen gekämpft.
Die Berufsfeuerwehr rückte mit sämtlichen Einheiten aus, die bis in die Morgenstunden am Donnerstag im Einsatz waren. Sie erhielt dabei Unterstützung vom Technischen Hilfswerk (THW) sowie von 80 Freiwilligen Feuerwehren. Der Polizeihubschrauber „Libelle“ sorgte für einen Überblick aus der Luft.
Hamburg: Baum stürzt auf fahrendes Auto
Auf der Bergedorfer Straße in Lohbrügge wurden gleich zwei Pkw an unterschiedlichen Stellen durch umstürzende Bäume getroffen. Die Feuerwehr befreite die vier Personen jeweils aus den Autos, dabei wurde zum Glück keiner verletzt. Zwei Personen wurden vorsorglich in eine Hamburger Klinik gebracht. Allerdings blieb auf der Straße eine große Menge Schlamm zurück. Um den werde sich dann am Donnerstag die Stadtreinigung kümmern, so der Sprecher.
Hamburg: Brücke muss gesperrt werden
An der Straße An der Glinder Au in Billstedt wurden die Einsatzkräfte aufgrund beschädigter Bauwerke alarmiert. Durch die Zerstörung der Oberfläche einer Brücke in der Steinbeker Hauptstraße konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Brücke durch die Wassermassen beschädigt worden war.
Der Einsatzleiter ließ die Brücke sperren und forderte eine Fachkraft des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer an. Diese konnte nach einer ausführlichen Untersuchung jedoch Entwarnung geben, die Sperrung wurde aufgehoben. Etwa 150 Meter nördlich der Brücke brach eine Garage teilweise aufgrund der Wassermassen zusammen, verletzt wurde auch hier niemand.
Hamburg: Haus evakuiert, Keller geflutet
Ein benachbartes Wohnhaus wurde so stark geflutet, dass eine Unterspülung nicht mehr ausgeschlossen werden konnte. Die 16 Bewohner mussten das Haus verlassen und konnten in der näheren Umgebung unterkommen. Das Gebäude wurde auf mögliche Bewegungen überwacht.
In Mümmelmannsberg wurden zeitgleich die Kelleranlagen mehrerer Wohngebäude unter Wasser gesetzt. In der Straße Rahewinkel und Heideblöck stand in allen tiefer gelegenen Räumen das Wasser bei bis zu 1,50 Metern. Die Tiefgaragen wurden ebenfalls überspült. Die Feuerwehr war zusammen mit dem Technischen Hilfswerk stundenlang mit Abpumpen beschäftigt. Auch hier wurde glücklicherweise niemand verletzt.
Das könnte Sie auch interessieren: Wieder Netto! Discounter-Decke stürzt bei Unwetter ein
Hamburg: So wird das Wetter in den kommenden Tagen
Mit Gewittern ist am Donnerstag zwar nicht zu rechnen, bewölkt und vereinzelt nass kann es trotzdem werden. 24 Grad werden in Hamburg und Lauenburg erwartet.
In der Nacht zum Freitag ziehen dann noch einmal dicke Wolken über den Norden, die gebietsweise Regen bringen. Die Tiefstwerte liegen bei 14 bis 17 Grad.
Der Freitag wird vor allem grau: Dicke Wolken und zeitweise Regen sind zu erwarten. Auch kurze Gewitter sind möglich. An den Küsten heißt es: Gut festhalten! Dort wehen den Tag über stürmische Böen. Die Temperaturen bleiben zwischen 20 und 24 Grad. In der Nacht bleibt es dann meist trocken, einzelne Schauer gibt es trotzdem.
Das Wochenende startet am Samstag ebenfalls bewölkt. Auch kurze Schauern ziehen über den Norden. Dabei liegen die Temperaturen wieder zwischen 20 und 24 Grad. (mwi/josi/aba/due)