Update Lungen-Virus: Erster deutscher Corona-Fall: Patient steckte sich bei Schulung an
Starnberg –
Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg hat sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Darauf hat am späten Montagabend ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums in München hingewiesen. Am Dienstag erklärte das Gesundheitsministerium nun, wie der 33 Jahre alte Mann sich angesteckt hat. Außerdem werden derzeit Maßnahmen wie Fiebermessungen an deutschen Flughäfen erwogen.
Der erste bestätigte Corona-Patient arbeitet demnach für eine Firma im Landkreis Starnberg, die auch Standorte in China betreibt. Bei einem Meeting in Starnberg war eine Chinesin als Schullungsleiterin vor Ort. Auf dem Rückflug am 23. Januar bemerkte sie Krankheitssymptome, in Shanghai bestätigte sich, dass sie mit dem Coronavirus infiziert ist. Offenbar hatte die Frau sich bei ihren Eltern angesteckt, die in der Wuhan-Region leben und ihre Tochter vor deren Dienstreise nach Deutschland besucht hatten. In der Millionenstadt Wuhan war das Virus zuerst ausgebrochen. Inzwischen ist das öffentliche Leben in der Metropole weitgehend eingestellt.
Coronavirus: Ansteckung bei Mitarbeiterin aus China
Alle Teilnehmer der Schulung in Bayern wurden von der Infektion der Schulungsleiterin informiert. Ein Mann erklärte, er habe sich am Wochenende „grippig“ gefühlt und Symptome einer Bronchitis gezeigt. Es gehe ihm allerdings so gut, dass er am Montag, 27. Januar, wieder zur Arbeit erschien, obwohl er das potentiell tödliche Lungen-Virus noch in sich trug: Wie sich bei einem sofort durchgeführten Test ergab, handelt es sich bei dem 33-Jährigen um den ersten bestätigten Corona-Fall in Deutschland.
Coronavirus: Bayrischer Patient in gutem Zustand
Der Patient befindet sich nach Angaben der „Task Force Infektiologie“ des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) klinisch in einem guten Zustand. Er wird medizinisch überwacht und ist isoliert. Die engen Kontaktpersonen werden ausführlich aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert.
Coronavirus: Risiko für Bevölkerung soll gering sein
Das Risiko für die Bevölkerung in Bayern, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, wird von der „Task Force Infektiologie“ des LGL und vom Robert Koch-Institut (RKI) derzeit als gering erachtet.
Das bayrische Gesundheitsministerium will sich am heutigen Dienstag äußern.
Bereits gestern meldete Bremen einen Corona-Verdachtsfall, der bisher aber nicht bestätigt wurde. In der Hansestadt liegt eine Patientin auf der Isolierstation, die Anfang des Jahres von einer China-Reise zurückgekommen war.
Weltweit sind derzeit mehr als 4.500 Infektionen mit dem neuartigen Virus bestätigt. In China starben mindestens 106 Menschen an der Lungenkrankheit. (mp)