Veggieworld in der Messehalle Schnelsen
  • Bei der Veggieworld in der Messehalle Schnelsen präsentieren etwa 80 Aussteller den Vegan-Lifestyle.
  • Foto: VeggieWorld / Hendrik Schellkes

Diese Hamburger Messe ist nichts für Anti-Vegan-Nörgler

Für die einen ist es Modequatsch, für die anderen nicht praktikabel, für Dritte einfach ungesund. Wenn es um Veganismus geht, hat jeder schnell eine Meinung – besonders Fleischfans sind oft wortgewaltig dabei. Was die vegane Lebensweise kann (und was nicht), wird an diesem Wochenende auf der Veggieworld in Schnelsen gezeigt.

Man könnte angesichts der vielen (neuen) veganen Lebensmittel in den Supermärkten glauben, dass die pflanzliche Ernährung ein Ding aus der Neuzeit ist. Mitnichten. „Der Veganismus ist eine Lebensweise, die versucht, so weit es praktisch durchführbar ist, alle Formen von Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden.“ Diese Definition geht auf die 1944 gegründete britische Vegan Society und ihren Mitstreiter Donald Watson zurück. 

100 Prozent vegan leben? Im Grunde unmöglich!

Und mal ehrlich, vegan zu 100 Prozent – das geht nicht! Überall begegnen einem tierische Produkte. Die Ledersitze im Taxi, die Seife (mit Schlachtabfällen) auf der Restaurant-Toilette, die Straße, die die Natur zerstört hat, der Trecker, der den Gemüseacker umgepflügt. Die Wohnung, in der ich wohne. Alles hat Einfluss auf die Natur und andere Lebewesen. Und so hat auch der Veganismus seine Grenzen – und beschränkt sich auf den eigenen Konsum.

MOPO-Autor Frank Wieding (58) isst seit mehr als 40 Jahren kein Fleisch. Gras und Steine musste er trotzdem noch nie essen. Florian Quandt
Frank Wieding vor Teller mit Gras und Steinen
MOPO-Autor Frank Wieding (58) isst seit mehr als 40 Jahren kein Fleisch. Gras und Steine musste er trotzdem noch nie essen.

Dass man damit aber eine ganze Menge für die Tiere und gegen ihre Ausbeutung, fürs Klima, fürs Gewissen und unter Umständen auch für die eigene Gesundheit tun kann, zeigt die Veggieworld in der Messehalle Schnelsen. Etwa 80 Aussteller präsentieren den Vegan-Lifestyle, von Chilisaucen aus Hamburg über Bananenblüten, Tempeh (fermentierte Sojabohnen) und Burger. Dattelpralinen und Schokolade für gute Laune (brauchen auch Veganer) – oder pflanzlichen Käse von Petit Veganne aus Frankreich, der es auch schon in diese Kolumne geschafft hat.

Das könnte Sie auch interessieren: Vegan-Kolumne: Zaubergewürz fürs vegane Rührei

Alexander Flohr aus Brandenburg geht mit der Kochshow „Vegan Ocean“, bei der es um pflanzliches Sea Food geht, auf die Bühne. Kuchen-Foodie Ann-Kathrin Lemke aus Münster weiht in die Geheimnisse des veganen Backens ein. Und Solvejg Klein von „Das Bernsteinzimmer – Raum für Genuss“ aus Wuppertal wird mit ihrer „Pralinenshow“ begeistern. Warum ich mir da so sicher bin, dass die gut wird? Ich kenne ihre süßen Kompositionen. Hammer. Und sie wird noch Teil dieser Kolumne werden. Versprochen.

Veggieworld: 19./20. Oktober, 10-18 Uhr, Messehalle Schnelsen, Modering 1A, Tagesticket ab 14,00 Euro (nur online), Kinder bis 14 Jahre frei 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp