Verband in Hamburg fordert Hilfe: Seeleute teilweise über ein Jahr unfreiwillig an Bord
Der Verband Deutscher Reeder (VDR) mit Sitz in Hamburg hat mehr Hilfe für Seeleute in der Corona-Pandemie verlangt. Sie müssten international als systemrelevant eingestuft und dann auch bevorzugt geimpft werden, forderte VDR-Präsident Alfred Hartmann am Donnerstag.
Außerdem müssten die teils rigiden Reiseeinschränkungen aufgehoben werden. Er verwies dabei auf zwei Resolutionen der Vereinten Nationen und ihrer Arbeitsorganisation ILO (International Labour Organisation).
VDR in Hamburg: Seeleute brauchen Unterstützung
Die Vereinten Nationen hatten vergangene Woche in New York dem Personal an Bord von Seeschiffen den besonderen Status als „key worker“ zuerkannt. Die ILO hat die 187 Staaten unter anderem aufgefordert, kurzfristige Besatzungswechsel zu ermöglichen und die nötigte medizinische Versorgung des Bordpersonals sicher zu stellen.
Auch in Hamburg: Besatzungen warten darauf, Schiffe verlassen zu dürfen
Nach VDR-Angaben warten weltweit immer noch schätzungsweise 400.000 Seefahrer darauf, ihre Schiffe nach Ende ihres Einsatzes verlassen zu können. Weil sie aber nicht an Land gehen dürften, Rückflüge fehlten oder ihre Heimatstaaten sie nicht einreisen ließen, blieben Seeleute teils mehr als ein Jahr unfreiwillig an Bord.
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„Die Seeleute liefern uns trotz Corona auch in diesem Jahr die Weihnachtsgeschenke und viele Waren, mit denen Weihnachten zu einem besonderen Fest gestaltet werden kann“, sagte Hartmann. Es sei deshalb besonders bitter, wenn viele von ihnen wegen der Pandemie selbst an den Festtagen nicht bei ihren Familien sein könnten. (dpa/maw)