Brot ohne Margarine – für viele Menschen undenkbar. Umso größer der Ärger über versteckte Preiserhöhungen. (Symbolbild)
  • Brot ohne Margarine – für viele Menschen undenkbar. Umso größer der Ärger über versteckte Preiserhöhungen. (Symbolbild)
  • Foto: IMAGO / Martin Wagner

„Rama“ mit weniger Inhalt – Protest-Sturm bei Verbraucherzentrale

Beim Thema Brotaufstrich lassen die Deutschen offenbar nicht mit sich spaßen. Die Traditionsmarke „Rama“ hat kürzlich ihren Packungsinhalt verringert – der Preis blieb gleich, versteht sich. Noch nie zuvor seien so viele Beschwerden eingegangen, erklärte jetzt die Verbraucherzentrale Hamburg.

Statt 500 Gramm wiegt ein Becher „Rama“ jetzt nur noch 400 Gramm. Weil der Preis im Supermarkt aber nicht entsprechend nach unten angepasst wurde, kostet das Streichfett – Margarine darf sich „Rama“ wegen eines zu geringen Fettanteils nicht nennen – jetzt 25 Prozent mehr als vorher. „Der Preis blieb bei vielen verschiedenen Händlern trotz Schrumpfung konstant bei meist 2,19 Euro“, teilten die Verbraucherschützer:innen mit.

Hamburger Verbraucherzentrale kritisiert „Rama“

Die Packung sei sogar gleich groß geblieben, die Änderung falle den Verbraucher:innen optisch somit nicht auf. Am Frühstückstisch war der Ärger dann aber umso größer: „So viele Beschwerden zu einer Mogelpackung haben wir in so kurzer Zeit noch nie erhalten“, heißt es von der Verbraucherzentrale. „Rama“ sei dort schon öfter negativ aufgefallen. So habe der Brotaufstrich 2008, damals noch als Margarine klassifiziert, bei einem Preis von 1,09 Euro für 500 Gramm gelegen.

Über die Jahre habe Hersteller Upfield dann den Fettgehalt durch Austausch mit Wasser gesenkt, die Preise dagegen immer weiter angehoben – und liege jetzt 150 Prozent über dem Niveau von vor 14 Jahren. „Tatsache ist jedoch, dass die Herstellung unserer Produkte heute viel mehr kostet als noch vor einem Jahr, und das hat sich auf unsere Preise ausgewirkt. Wir möchten, dass unsere Produkte so erschwinglich wie möglich bleiben. Deshalb haben wir die Grammatur einiger unserer Produkte leicht reduziert“, begründete der Hersteller das gesamte Prozedere gegenüber der Verbraucherzentrale.

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Besonders die gleich gebliebene Packungsgröße stößt den Verbraucherschützer:innen sauer auf. Für die gleiche Menge „Rama“ müssten nun deutlich mehr Verpackungen produziert werden. Auf 1000 Tonnen gerechnet seien das rund 500.000 Dosen mehr als vorher – „eine gigantische und gleichzeitig sinnlose Ressourcenverschwendung“.

Auch dafür findet Upfield eine Erklärung: „Vor dem Hintergrund, dass wir die Entscheidung immer wieder hinterfragen werden und, dass neue Verpackungsverfahren zusätzliche Kosten verursachen würden, die wir nicht an die Verbraucher:innen weitergeben wollten, haben wir uns entschieden, die Bechergrößen vorerst beizubehalten.“

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