UKE
  • Die Betroffenen wurden zur Untersuchung in einen Spezialbereich des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) gebracht.
  • Foto: picture alliance/dpa/Bodo Marks

Verdacht auch in Hamburg: Marburg-Virus breitet sich in Afrika aus

Während sich der Verdacht zweier womöglich mit dem Marburg-Virus infizierter Menschen in Hamburg nicht bestätigt hat, kommen neue Zahlen aus Ruanda. Dort spitzt sich die Lage mehr und mehr zu.

Die Zahl der nachgewiesenen Fälle von mit dem gefährlichen Marburg-Virus infizierten Menschen in Ruanda ist binnen eines Tages um sieben Patienten auf insgesamt 36 gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium des ostafrikanischen Landes auf der Plattform X mitteilte, sind mittlerweile elf Patienten gestorben, 25 sind isoliert und werden behandelt.

Hamburg: Hauptbahnhof wurde am Mittwoch abgeriegelt

In Hamburg wurden am Mittwoch zwei Menschen wegen des Verdachts auf eine Ansteckung mit dem Marburg-Virus medizinisch untersucht. Eine der beiden Personen hatte nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde kurz zuvor in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet. Dort seien mit dem Virus infizierte Menschen behandelt worden.

Der 27-Jährige war am Mittwoch in Frankfurt gelandet und hatte sich dann mit seiner Freundin mit dem Zug auf den Weg in Richtung Hamburg gemacht. Während der Reise nahm der Mann Kontakt mit Ärzten in Hamburg auf, weil er Sorge hatte, sich mit der tropischen Krankheit infiziert zu haben. Daraufhin sperrte die Bundespolizei die Gleise 7 und 8 am Hauptbahnhof. Beide wurden isoliert und mit einem Infektionswagen ins UKE transportiert.

Die Kontaktdaten von allen Zugreisenden wurden von der Polizei vorsorglich aufgenommen. „Quarantänemaßnahmen sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht notwendig“, sagte ein Sprecher der Sozialbehörde. Am Donnerstagvormittag dann die gute Nachricht: Beide Personen wurden negativ auf das Marburg-Virus getestet.

Ruanda: Ursprung des Marburg-Virus ist unbekannt

Die Gesundheitsbehörden in Ruanda hatten den Ausbruch der hochgefährlichen Viruserkrankung Ende September bekannt gegeben. Bisher ist unbekannt, wo der Ausbruch seinen Ursprung hat und wann es dazu kam. Ruanda gehört zu den kleinsten Staaten Afrikas, ist aber besonders dicht besiedelt.

Das Marburg-Virus kann hohes sogenanntes hämorrhagisches Fieber und Symptome wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen auslösen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben bei den bisherigen Ausbrüchen 24 bis 88 Prozent der Erkrankten. (dpa/aba)

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