Warnstreik im Nahverkehr: Was das für Fahrgäste in Hamburg bedeutet
Der Lokführerstreik im Bahnverkehr ist gerade erst vorbei, da kommt auf Fahrgäste schon die nächste Herausforderung zu: Die Gewerkschaft Verdi ruft für kommenden Freitag in fast allen Bundesländern zu Warnstreiks im ÖPNV auf. Busse, Straßen- und U-Bahnen sollen stillstehen. Auch in Hamburg wird gestreikt.
Wer streikt?
Verdi hat die rund 2000 Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die VHH ist mehrheitlich im Besitz der Stadt Hamburg und verkehrt mit ihren Bussen überwiegend im schleswig-holsteinischen Umland der Hansestadt und in den Randgebieten. Betroffen ist zum Beispiel die Buslinie 2 von und nach Schenefeld. Aber auch alle Linien, die vom Busbetriebshof Bergedorf oder Volkspark starten.
Wann wird gestreikt?
Der Warnstreik soll am kommenden Freitag um 3 Uhr morgens beginnen und endet am Samstag ebenfalls um 3 Uhr morgens. Laut Verdi werden die Fahrgäste, die am Freitag um 3 Uhr bereits im Bus sitzen, aber nicht vor die Tür gesetzt. Die Fahrt wird noch zu Ende gebracht.
Was ist mit der Hochbahn?
In fast allen anderen Bundesländern steht der Nahverkehr komplett still. In Hamburg gibt es die besondere Situation, dass es keinen Tarifvertrag Nahverkehr gibt, sondern, dass es zwei Haustarifverträge gibt – mit dem VHH zum einen und zum anderen mit der Hochbahn (HHA). Die Tarifverhandlungen mit der Hochbahn laufen noch bis Dienstag um 15 Uhr. Erst dann wird entschieden, ob auch die Beschäftigten der Hochbahn zum Warnstreik aufgerufen werden.
Warum wird gestreikt?
Laut Irene Hatzidimou, zuständige Verdi-Fachbereichsleitern des Bezirks Hamburg, geht es um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Allein schon die ungleichen Bedingungen in den Haustarifverträgen von VHH und HHA sind aus ihrer Sicht „überholt“. So hätten die VHH-Mitarbeiter beispielsweise 25 Urlaubstage, während die HHA-Mitarbeiter 30 haben. Außerdem gehe es um kürzere Schichten.
„Die Fahrer arbeiten bis zu zehn Stunden“, so Hatzidimou zur MOPO. „Zehn Stunden Dienst im Hamburger Stadtverkehr macht die Menschen kaputt.“ Ziel sei grundsätzlich eine Entlastung der Beschäftigten. Außerdem gehe es um eine Ausweitung der Zuschläge für Nachtarbeit, Samstags- und Sonntagsdienste.