Verkehrs-Ärger um „Coffee to Fly“: Hamburger Ausflugs-Hotspot wehrt sich gegen Sperrung
Der Verkehrs-Ärger ums „Coffee to Fly“ geht in die nächste Runde. Nachdem die Lokalpolitik ein Durchfahrtsverbot zur Aussichtsplattform am Flughafen verhängt hat, wehrt sich der Gastro-Betrieb – und geht jetzt in die Offensive.
Hintergrund: Das „Coffee to Fly“ ist ein beliebtes Ausflugsziel. Vor allem am Wochenende strömen Besucher hierher, um den Fliegern am Hamburg Airport beim Starten und Landen zuzuschauen – zum Leidwesen der Anwohner, die sich über den Parkdruck und die unhaltbare verkehrliche Situation vor Ort beklagen.
Hamburg: Ärger mit „Coffee to Fly“ – Gastro-Betrieb wehrt sich
Aus diesem Grund haben SPD und Grüne jüngst eine Sperrung des betroffenen Gebiets forciert. Im Rahmen eines Pilotversuchs soll im Sommer für sechs Monate zunächst von freitags 22 Uhr bis montags 5 Uhr sowie an Feiertagen das letzte Teilstück der Straße Holtkoppel ab Wrangelkoppel für den Verkehr gesperrt werden.
„Da wir als ‚Coffee to Fly‘ dieses Vorhaben nicht unterstützen, grundsätzlich eine Geschäftsbasis für uns erhalten wollen und euch einen gewohnten Zugang zu eurem Lieblingsort sicherstellen möchten, werden wir uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen zur Wehr setzen“, teilt das Café mit.
Hamburg: „Coffee to fly“ sagt Politik den Kampf an
Als einzige Partei habe sich bisher nur die CDU durch den Bezirksvorsitzenden Hamburg-Nord, Andreas Schott, gegen dieses Vorhaben geäußert.
„Auch wir als ‚Coffee to Fly‘ sehen ein vorprogrammiertes Chaos auf die Zufahrtsstraßen und der anliegenden Wohnsiedlung zukommen“, so der Gastro-Betrieb. Der Parkplatzsuchverkehr würde in den angrenzenden Straßen zunehmen.
„Coffee to Fly“ befürchtet Stau-Ärger in Langenhorn
„Es wird zur Staubildung kommen, da sich begegnender Verkehr, insbesondere im Bereich der angedachten Sperrung, nicht sonderlich gut ausweichen könne und bei weiter anrückenden Fahrzeugen werden die Straßen verstopft sein“, heißt es.
Dass es bereits jetzt zu derartigen Szenen kommt, wird nicht erwähnt. Und dass die Anwohner jahrelang unter dem Verkehrschaos gelitten haben, auch nicht. Bereits vor knapp zwei Jahren berichtete die MOPO über das Problem.
Video: Kondom-Automat am „Coffee to Fly“ sorgte für Ärger
Damals war neben dem Verkehr auf der Straße auch der Geschlechtsverkehr in den parkenden Fahrzeugen ein Thema. Bereits damals machte die Bezirks-Politik sich stark – doch erst jetzt wird’s richtig konkret. Zum Leidwesen vom „Coffee to Fly“.
„Trotz unserer vorangegangenen Petition, bei der über 10.000 Unterschriften zusammen gekommen sind, wird euer damit bekundeter Wunsch, die Aussichtsplattform und das Coffee to Fly uneingeschränkt besuchen zu können, weitestgehend ignoriert“, so der Betrieb.
Angesichts der anstehenden Bürgerschaftswahl fordert das „Coffee to Fly“ seine Unterstützer jetzt dazu auf, sich persönlich bei Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Katharina Fegebank (Grüne) sowie den Fraktionschefs Dirk Kienscherf und Anjes Tjarks zu wenden.