• Rund 840 Jobs sind durch die Schließung des Retourenzentrums in Bramfeld gefährdet.
  • Foto: picture alliance/dpa

Versandriese will Standort in Hamburg schließen: Kampf um Arbeitsplätze bei Otto

Kampf um Arbeitsplätze beim Onlinehändler: Im September teilte die Otto Group mit, das Retourenzentrum seines Tochterunternehmens Hermes Fulfilment in der zweiten Jahreshälfte 2021 schließen zu wollen. Dafür verantwortlich seien gestiegene Kosten und eine Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.

Rund 840 Mitarbeiter verlieren damit ihren Arbeitsplatz. Jetzt schließen sich SPD und Grüne einer Initiative der Linken an und fordern die Otto Group dazu auf, die Zukunft der Retouren-Mitarbeiter zu sichern.

Die Parteien sind der Ansicht, dass der Internethandel durch die Corona-Pandemie steigt und damit auch der Versand von Paketen. Deshalb werde sich der Anteil der Retouren in absehbarer Zeit auch nicht verringern. Dass die Otto Group ihr Retourenzentrum in Bramfeld schließen will und die Retouren ab nächstem Herbst nach Tschechien und Polen verlegt, können die Politiker nicht nachvollziehen.

Otto Group: Bezirkspolitiker fordern Erhalt der Arbeitsplätze

„Wir haben ein klares Bekenntnis der Solidarität für die 840 Beschäftigten gesetzt. Alle Arbeitsplätze müssen bleiben! Der Otto-Konzern muss die Schließung des Retourenbetriebs zurück nehmen und seiner Verantwortung für seine Beschäftigen und gegenüber dem Bezirk nachkommen,“ sagt Anke Ehlers, Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion.

„Darüber hinaus ist es auch nicht nachhaltig, die Retouren durch halb Europa zu schicken”, ergänzen die Wandsbeker-Fraktionen von Grünen und SPD in einer gemeinsamen Mitteilung.

Otto Group will Hamburger Standort schließen

Das Vorhaben des Onlinehändlers habe nichts mit hanseatischem Unternehmertum zu tun. „Es dient angesichts der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Otto-Group rein der Gewinnmaximierung zulasten der Arbeitnehmer”, sagt Frank Schwerin, Fachsprecher Wirtschaft der Wandsbeker SPD-Fraktion.

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Die Parteien fordern Gespräche, in denen auch an das soziale und nachhaltige Gewissen des Unternehmens appelliert werden soll, um die Arbeitsplätze zu sichern.

Die Mitarbeiter des Retourenzentrums protestierten bereits im September vor dem Bramfelder Otto-Campus.  

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