• Homeoffice ist nicht für jeden Angestellten in Hamburgs Behörden möglich.
  • Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE

Verwaltung im Homeoffice: So leer (oder voll) sind Hamburgs Behörden-Büros

Die Appelle aus dem Rathaus werden immer dringlicher: Wer immer kann, soll von zuhause aus arbeiten. Aber wie sieht es mit den Hamburger Behördenmitarbeitern aus? Eine Anfrage der CDU ergab: Viele kommen nach wie vor in die Büros.

Laut der Senatsantwort auf die Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Sandro Kappe sind die Prozentzahlen der Behördenmitarbeiter im Homeoffice je nach Behörde extrem unterschiedlich. So sollen etwa im Bezirksamt Wandsbek 90 Prozent aller Angestellten von zuhause aus arbeiten, in Eimsbüttel aber nur 20 Prozent. Wie kann das sein?

Homeoffice: So viele Behördenmitarbeiter arbeiten von Zuhause

Offenbar liegt die Diskrepanz an der schwammigen Datenlage. „Tatsächlich waren von unseren Mitarbeitern seit Pandemiebeginn rund 90 Prozent schon mal tageweise im Homeoffice “, sagt Jacob Löwenstrom, Sprecher des Bezirks Wandsbek, „aber nicht alle gleichzeitig.“ Wie hoch der tägliche Anteil der Büro-Arbeiter ist, kann der Bezirkssprecher nur grob schätzen: „So zwischen 30 und 50 Prozent.“ Dazu kommen Kolleginnen und Kollegen, die wegen Krankheit oder Urlaub nicht zur Arbeit kommen: „Die Flure sind sehr leer.“

Hamburger Verwaltung: Die Hälfte ist im Homeoffice

Auf eine Quote von 30 bis 50 Prozent Auslastung der Büros kommt auch der Sprecher von Eimsbüttel, in dessen Bezirksamt rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Und Mike Schlink, Sprecher des Bezirks Altona, erklärt: „Ungefähr zwei Drittel der rund 1300 Mitarbeiter in Altona haben die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten.“

Während die Mitarbeiter der Fachbehörden zum überwiegenden Teil von zuhause aus arbeiten, müssen die Teams in den Bezirksämtern viele Dienstleistungen vor Ort erbringen, etwa in den Kundenzentren, den Ausländerämtern, in den Standesämtern und Bauhöfen.

Hamburg: Eine Behörde ist komplett im Homeoffice

Die Wissenschaftsbehörde gibt laut Senat an, dass das gesamte Kollegium inzwischen von zuhause aus arbeitet. Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde, erklärt auf MOPO-Nachfrage: „Aktuell sind rund 60 Prozent der Verwaltungsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen im Homeoffice. Der Anteil soll noch weiter erhöht werden, so dass alle, bei denen dies möglich ist, von zuhause aus arbeiten.“ Lehrkräfte sind nicht mitgezählt.

Hamburg: Laptops in einigen Ämtern knapp

Die technische Ausstattung in der Hamburger Verwaltung wurde teilweise extrem aufgestockt, alleine im Bezirk Altona wurde etwa die Zahl der Dienst-Notebooks seit Pandemiebeginn von 346 auf 772 Notebooks mehr als verdoppelt.  Im Bezirk Nord sieht es deutlich schlechter aus: „Eine flächendeckende Ausstattung mit mobilen Endgeräten ist derzeit noch nicht in allen Abteilungen des Bezirksamtes vorhanden, wird jedoch angestrebt“, sagte Larissa Robitsch, Pressesprecherin des Bezirksamtes Nord kürzlich gegenüber der MOPO.

Eine repräsentative Umfrage unter rund 600 Bürgermeistern und Digitalisierungsverantwortlichen, die der Digitalverband Bitkom und der Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) in Auftrag gaben, ergab: In  jeder zweiten Kommune ist Homeoffice generell nicht möglich, in 20 Prozent der Kommunen nur für wenige Mitarbeiter. 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp