Videoüberwachung in Hamburg: Krasse Kriminalitäts-Statistik am Hansaplatz
St. Georg –
Vor ziemlich genau einem Jahr wurden am Hansaplatz 22 Kameras scharf gestellt. Sie sollten dazu beitragen, die Gegend, die sonst von Drogen- und Gewaltkriminalität beherrscht wird, sicherer zu machen. Eine erste valide Auswertung zeigt: Der Plan geht auf.
So gingen im Zeitraum von Juli 2019 bis Anfang Januar dieses Jahres die Zahlen in den meisten Deliktfeldern deutlich zurück. Das geht aus einem Bericht der Innenbehörde hervor, der der MOPO vorliegt.
Hansaplatz in Hamburg: Überwachung wirkt – Verbrechen gehen zurück
Seit Beginn der Videoüberwachung wurden in den sechs Monaten 132 Fälle im Zusammenhang mit Drogenkriminalität am Hansaplatz registriert – das sind 213 Fälle weniger als im Vergleichszeitraum ein Jahr davor. Ein Rückgang von knapp 62 Prozent. Die Zahl der Körperverletzungsdelikte ging von 230 auf 141 Taten zurück – das sind minus 38 Prozent.
Deutlicher wird es beim Raub: Dort verzeichnet die Stadt einen Rückgang von 73 Prozent! 14 statt 52 Fälle wurden registriert. Ähnlich krass: der Abwärtstrend bei den Taschendiebstählen (64 Prozent). Insgesamt gab es laut Senatsangaben 445 Fälle von Straßenkriminalität am Hansaplatz – knapp 54 Prozent weniger (davor: 960). Und wohlgemerkt: Der erfasste Zeitraum betrifft die Zeit vor Corona – die Pandemie hat also nichts mit den sinkenden Straftaten zu tun.
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„Es zeigt sich, dass die Videoüberwachung mögliche Täter abschreckt, da die Kameras das Entdeckungsrisiko deutlich erhöhen“, so ein Sprecher der Innenbehörde. Die Polizei sieht das genauso: „Die Wirkung ist da. Man merkt eine deutliche Veränderung.“ Dass dadurch Personal eingespart werden und an anderen Stellen eingesetzt werden kann, ist allerdings nicht geplant. „Die Präsenz ist und bleibt da. St. Georg ist trotzdem St. Georg.“
Insgesamt, so berichten es auch Anwohner, sei der Hansaplatz ruhiger und auch sauberer geworden. „Man merkt es wirklich. Die Kameras erfüllen anscheinend ihren Zweck“, so Diego, der an der Bremer Reihe wohnt. „Ich gehe täglich am Hansaplatz vorbei. Das Bild hat sich total verändert.“
Innenbehörde: Keine Sorge mehr, dass etwas am Hansaplatz passiert
Übrigens: Die Befürchtung, die Kriminalität verlagere sich durch die Maßnahme nur in Nebenstraßen, hätte sich laut Senat nicht bewahrheitet. Denn auch hier gingen Verbrechen statistisch gesehen zurück.
Video: Überwachung am Hansaplatz in Hamburg
„Ohne Kameras wäre der Rückgang nicht möglich gewesen“, so der Innenbehörden-Sprecher. „Nicht nur die Ergreifung von Straftätern ist einfacher, die Kameras schrecken auch ab. Man muss als Passant keine Sorge mehr haben, dass etwas am Hansaplatz passiert.“