Empfang zum Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Hamburg: Regisseur Mohammad Rasoulof (M.) mit Kultursenator Carsten Brosda (SPD, l.) und Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).

Empfang zum Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Hamburg: Regisseur Mohammad Rasoulof (M.) mit Kultursenator Carsten Brosda (SPD, l.) und Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Foto: David Hammersen/dpa

Vom Mullah-Regime verfolgt: Hamburg ehrt oscar-nominierten Regisseur aus Iran

Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof musste 2024 aus dem Iran fliehen – sein oscar-nominierter Politthriller „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ war den Mullahs zu kritisch. Am Dienstag hat er sich ins Goldene Buch seiner Wahlheimat Hamburg eingetragen.

Zuvor wurde der 52-jährige Filmemacher von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Kultursenator Carsten Brosda (SPD) im Rathaus empfangen. „Mit seinen kritischen Filmen lenkt Mohammad Rasoulof den Blick der Welt auf die gesellschaftlichen und politischen Zustände im Iran“, sagte Tschentscher. „Sein Eintrag in das Goldene Buch der Stadt unterstreicht die Wertschätzung Hamburgs für seine künstlerischen Leistungen und sein Engagement für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte.“

Rasoulof musste 2024 aus dem Iran fliehen und lebt seitdem wieder in seiner Wahlheimat Hamburg. Sein aktueller Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ war für Deutschland ins Rennen um den Oscar für den besten internationalen Film gegangen, gewann die Trophäe aber nicht.

Anklagen und Haftandrohung gegen Rasoulof

Der Politthriller dreht sich um die Massenproteste im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022. Im Zentrum steht ein Ehepaar mit zwei Töchtern im Teenager-Alter. Die jungen Frauen begehren vor dem Hintergrund der Massenproteste zunehmend gegen den autoritären Vater, einen karrierebesessenen Ermittlungsrichter, auf – bis das Familiendrama schließlich in einer Katastrophe endet.

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Der Film wurde hauptsächlich in Deutschland produziert und konnte daher für das Land ins Rennen gehen – eine in der Filmbranche umstrittene Entscheidung. Nach Anklagen und Haftandrohung hatte Rasoulof im vergangenen Frühjahr den Iran verlassen. „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ hat auch Chancen auf die Goldene Lola für den besten deutschen Spielfilm. (dpa/tst)

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