Von Attila Hildmanns Anhängern: Hamburger Unternehmen wird jetzt beschimpft
Vegan-Koch Attila Hildmann sorgt in der Corona-Krise mit Verschwörungstheorien und kruden Thesen für Irritationen. Unternehmen, die Hildmanns Produkte vertreiben, distanzierten sich in den vergangenen Tagen und zogen Konsequenzen – auch eine Hamburger Kette. Jetzt wird das Unternehmen mit Anfeindungen konfrontiert.
Attila Hildmann spricht in den sozialen Netzwerken von „Hochverrat am Deutschen Volk“, von der vermeintlichen Abschaffung der Demokratie und davon, dass alle Akteure in der Corona-Krise gelogen und Statistiken gefälscht hätten. Dem Hamburger Reformhaus Engelhardt waren Hildmanns absurde Verschwörungstheorien zu viel: Das Unternehmen, das in Hamburg und in Norddeutschland insgesamt 34 Filialen hat, zog die Reißleine, nahm Hildmanns vegane Produkte aus dem Regal.
Attila Hildmann: Reformhaus nimmt seine Produkte aus dem Sortiment
„Wir distanzieren uns mit Entschiedenheit von Attila Hildmanns Verhalten und seiner Meinungsäußerung“, sagte Geschäftsführerin Cathrin Engelhardt zur MOPO. Hildmann habe schon immer polarisiert „und es gab eigentlich nicht tolerierbare Aussagen von ihm.“
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Der Artikel erschien Anfang der Woche auf MOPO.de und in der gedruckten Ausgabe der Hamburger Morgenpost. Vegan-Koch Hildmann aktivierte daraufhin bei Instagram seine Anhängerschaft. Die Folge für das Reformhaus Engelhardt: Zahlreiche Beschimpfungsmails im Postfach!
Reformhaus wird von Attila Hildmanns Anhängern beschimpft
Darin werden die Mitarbeiter als „ruckratsloses Gesindel“ beschimpft, das Reformhaus solle sich schämen für seine „demokratiefeindliche, faschistoide Einstellung“. Einer von Hildmanns Anhängern schreibt: „Sie werden sich eines Tages verantworten müssen“ – und kündigt gleich an, sich „jedem gegenüber“ negativ über das Unternehmen zu äußern, „meine gesamte Familie alternativ versorgen und auch in den sozialen Medien offen darlegen, wie Sie helfen, ein faschistisches, diktatorisches System zu etablieren.“
Ein anderer wütender Mailschreiber rät: „Wenn Ihnen als Unternehmen etwas an Deutschland und der deutschen Bevölkerung liegt, sollten Sie sich ebenso hinter das Volk und Herrn Hildmann stellen.“
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Reformhaus-Chefin entsetzt über Ton von Attila Hildmanns Anhängern
Geschäftsführerin Cathrin Engelhardt ist entsetzt über den Ton vieler Zuschriften. „Sowas habe ich in meinem beruflichen Leben noch nicht erlebt“, sagt sie im Gespräch mit der MOPO. „Gleichzeitig stehe ich aber nach wie vor zu unserer Entscheidung, Hildmanns Produkte nicht mehr zu verkaufen. Das ist für mich die einzig richtige unternehmerische Entscheidung.“
Sie versuche, die bösen Zuschriften nicht persönlich zu nehmen, „wir müssen das jetzt aushalten“, sagt Engelhardt. „Gleichzeitig lebe ich auch damit, dass es Kunden gibt, die nicht meiner Meinung sind. Das ist auch ihr gutes Recht.“
Nach Hildmann-Entscheidung gibt es auch Zuspruch
Engelhardt freut sich, dass sie auch viel Zuspruch bekommt: „Ich finde es sehr mutig von Ihnen, in so schweren Zeiten so zu einer vernünftigen Meinung zu stehen“, heißt es in einer der Mutmach-Mails, die derzeit zwischen den Beschimpfungen der Hildmann-Anhänger in ihrem Postfach landen.