Vonovia-Pläne: Zoff um 300 neue Wohnungen in Hamburg
Die Wohnungssituation in Hamburg ist angespannt, da kommt neuer Wohnungsbau eigentlich gelegen. Doch in Eidelstedt gibt es nun Widerstand gegen die Baupläne des Bauriesen Vonovia, der 300 neue Wohnungen errichten will.
Von einem der „umstrittensten Bauprojekte im Bezirk Eimsbüttel“ ist die Rede, wenn es um die Wohnungsbaupläne im Eisenbahnerviertel geht. Hier will der Immobilienkonzern Vonovia nach jahrelanger Planung 300 neue Wohneinheiten zwischen Alpenrosenweg und Redingskamp nachverdichten, doch nicht alle haben Lust auf rund 1000 neue Nachbarn.
Bereits seit 2018 steht eigentlich der Entwurf für 300 neue Wohnung auf rund 25.000 Quadratmetern, gebaut wurde bislang aber nicht. Und das soll auch so bleiben, wenn es nach der Initiative „Eisenbahnerviertel retten – Vonovia-Pläne stoppen“ geht. Auch die örtliche SPD, FDP, Linke und AfD sind gegen die Pläne. Allerdings regiert im Bezirk eine Koalition aus Grünen und CDU.
Hamburg: Initiative fürchtet Überlastung des Stadtteils
Die Initiative hat vergangene Woche ein Bürgerbegehren gegen den Bebauungsplan Eidelstedt 76 eingereicht. Die Anwohner wehren sich gegen die 17 neugeplanten Gebäude aus verschiedenen Gründen. Zum einen wolle man nicht, dass für die neuen Wohnungen „große Grünflächen und alte Bäume“ verschwänden, zum anderen fürchten sie aber auch eine „Gefahr für den sozialen Frieden“, wenn noch mehr Menschen in die Gegend ziehen. Schon jetzt seien zum Beispiel Kitas, Schulen und Ärzte vor Ort überlastet, heißt es vonseiten der Initiative.
Opposition traut Vonovia nicht
Ein gemeinsamer Antrag der SPD, FDP und Linke in der Bezirksversammlung kritisiert vor allem den Bauherren Vonovia. Weil der Immobilienkonzern in der Vergangenheit zu wenig in seine bereits vorhandenen Wohnungen im Quartier investiert hätte, „bestehen Zweifel daran, ob das Unternehmen zu einer nachhaltigen Investition im Interesse des Stadtteils bereit ist“.
Die AfD macht wiederum wenig Hehl daraus, dass ihre Ablehnung der Pläne darauf beruht, dass die Fraktion keine weiteren Menschen mit Migrationshintergrund im Stadtteil haben will, die potenziell in die geplanten Wohnungen einziehen könnten.
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Das Bürgerbegehren der Initiative liegt mittlerweile beim Bezirksamt. Ob es als rechtens anerkannt wird, wird derzeit geprüft. „Derzeit prüft unser Rechtsamt noch die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens“, so eine Sprecherin. Die Frist betrage drei Wochen. Sollte es zulässig sein, müsste sich die Bezirksversammlung erneut mit dem Thema befassen. (fkm)