Wahlkampf: AfD hetzt gegen Flüchtlingswohnungen in Hamburg
Billstedt –
„Designer-Neubauten vom Feinsten“ direkt am Öjendorfer See für „meist illegal Eingereiste“ – die Hetze gegen die öffentliche Unterbringung von Flüchtlingen in Neubauwohnungen gehört zum Standardprogramm der AfD Hamburg. Vor der Bürgerschaftswahl prangern die Rechtspopulisten das Neubaugebiet „Haferblöcken“ in Billstedt an: Neben vielen „normalen“ Wohnungen entsteht dort auch Wohnraum für Geflüchtete.
„Diese Wohnungen sind nicht zu vermieten“, steht auf einem Schild an der Geschäftsstelle von „Fördern und Wohnen“ in dem Baugebiet. „Gipfel der Unverschämtheit“, ätzt das Social-Media-Team der AfD Hamburg. Das Video aus dem Baugebiet läuft als Werbeanzeige für die Partei auf Facebook.
Susanne Schwendtke, Sprecherin des städtischen Unternehmens „Fördern und Wohnen“, das in Hamburg für die Unterbringung von Flüchtlingen und Wohnungslosen zuständig ist, ordnet das Schild ein: „Es handelt sich bei den Haferblöcken um ein riesiges Terrain, auf dem unterschiedliche Akteure Wohnraum errichten. Der Hinweis der Geschäftsstelle dient nur dazu, Besuchern zu erklären, dass die Wohnungen in diesen Blöcken nicht zu freien Vermietung sind.“
Tatsächlich entstehen auf dem Gelände am Öjendorfer See auch moderne Doppel- und Reihenhäuser privater Investoren, sowie Genossenschaftswohnungen.
In den Mehrfamilienhäusern mit den großen Balkonen, die die Saga an den „Haferblöcken“ baut und dann an „Fördern und Wohnen“ vermieten wird, entstehen derzeit 470 Wohnungen für Geflüchtete. Die Zimmer werden, wie in der öffentlichen Unterbringung üblich, mit zwei Personen belegt. Sie sind im Standard des Sozialen Wohnungsbaus errichtet und sollen in einigen Jahren dem normalen Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen. (ste)