Christian S. wurde vergangenes Jahr vom Amtsgericht Barmbek zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Dagegen legte der 39-Jährige Berufung ein (Archivbild).
  • Christian S. wurde vergangenes Jahr vom Amtsgericht Barmbek zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Dagegen legte der 39-Jährige Berufung ein (Archivbild).
  • Foto: Patrick Sun

Ware für 100.000 Euro geklaut: „Globetrotter“-Mitarbeiter erneut vor Gericht

Er soll bei seinem Arbeitergeber „Globetrotter“ mehr als ein Jahr lang Ware geklaut haben. Gesamtwert: 100.000 Euro. Dafür wurde Christian S. zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Doch gegen das Urteil legte der 39-Jährige Berufung ein. Jetzt wird der Prozess neu aufgerollt.

Mindestens einhundert Mal soll Christian S. zwischen Juni 2019 und Oktober 2020 Sport- und Freizeitartikel im Gesamtwert von rund 101.500 Euro geklaut haben – darunter einundfünfzig Zelte, ein Schlauchboot sowie zahlreiche Regenjacken. Aufgefallen war der Diebstahl im Rahmen einer Inventur. Mitarbeiter informierten daraufhin die Polizei, die die Ermittlungen übernahm.

Das könnte Sie auch interessieren: Unglaublich! Wie ein Globetrotter-Mitarbeiter Ware für mehr als 100.000 Euro zockte

Dabei fiel den Beamten ein Verkäufer im Internet auf, der dort hochwertige Outdoor-Artikel zu deutlich vergünstigten Preisen anbot. Zivilfahnder kauften dann zum Schein ein Zelt, fanden später bei der Durchsuchung seiner Wohnung ein Lager in einem Dachverschlag, indem sich rund 400 teilweise noch mit Etiketten ausgezeichnete Artikel im Wert von rund 60.000 Euro befanden.

Hamburg: Ware bei „Globetrotter“ geklaut und verkauft

Sein Motiv, so gab Christian S. damals vor dem Amtsgericht Barmbek zu, sollen Geldprobleme gewesen sein. „Ich gebe die Straftaten zu, ich gebe zu, die Sachen entwendet zu haben, um sie später bei Ebay zu verkaufen“, sagte er damals. Mit dem verschwundenen Schlauchboot habe er jedoch nichts zu tun.

Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger Verkäufer klaut Ware für 100.000 Euro – um sie zu verkaufen

Die Corona-Pandemie habe ihn in eine missliche Lage gebracht, er habe nicht anders gekonnt. Dadurch habe er seinen Zweitjob in einer Bar verloren, mit dem er seinen Lebensunterhalt, den seines Kindes und sein Hobby, den Bergsport, finanziere.


Der Newswecker der MOPO MOPO
Der Newswecker der MOPO

Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Bei seinem damaligen Arbeitergeber „Globetrotter“ verdiente er laut eigenen Aussagen 1400 Euro. „Das allein hat einfach nicht gereicht“, erklärte er der Richterin. Obwohl er schon nur ein Zimmer in einer WG bewohne. Um keine Schulden machen wollen und weiterhin der Unterhaltspflicht für sein Kind nachkommen zu können, habe er nach und nach heimlich die Ware aus dem Laden geschafft. Einen Teil verkaufte er, einen anderen habe er selbst gut gebrauchen können.

„Globetrotter“-Mitarbeiter stiehlt Ware für 100.000 Euro

Für seine Taten entschuldigte er sich vor Gericht bei „Globetrotter“. Trotzdem verurteilte ihn das Gericht vergangenes Jahr zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten. Dagegen legte der 39-Jährige Berufung ein. Am Mittwoch wird der Fall erneut verhandelt. Diesmal vor dem Hamburger Landgericht.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp