Häuser evakuiert: Großbrand sorgt für riesige Rauchsäule über Hamburg
Die Rauchsäule nahe dem Airbus-Gelände ist am Samstagabend weithin zu sehen, aber es handelt sich nicht um ein Feuer auf dem Firmengelände. Der Rauch stammt von einer riesigen, brennenden Obstlagerhalle in Neuenfelde, an der Straße „Im Alten Nincop“, hinter dem Airbus-Gelände, das in Finkenwerder liegt. Die Feuerwehr evakuiert zwei Wohnhäuser. Der Schaden geht in die Millionen.
Bis nach Wilhelmsburg und sogar im Kreis Pinneberg war am Abend der hoch aufsteigende Rauch zu sehen, Spaziergänger bei Teufelsbrück auf der gegenüberliegenden Elbseite konnten den Großbrand riechen.
Die Warn-App Nina löste Alarm aus („Starke Rauchentwicklung durch Großbrand in Finkenwerder“) und zeigte die amtliche Warnung der Feuerwehr Hamburg an: „Rauchgase eines Brandes können Sie im Bereich Hamburg-Finkenwerder Nincop gefährden. Die Rauchwolke zieht in Richtung Nord Westen. Folgende Regionen sind betroffen: Nincop, Cranz, Teile des südlichen Elbufers und Teile nördlich der Elbe im Bereich Wedel.“
Riesige Lagerhalle in Flammen – 200 Retter im Einsatz
Laut Feuerwehr ging der Alarm gegen 18.50 Uhr ein. Es brannte eine riesige Lagerhalle von 1500 Quadratmetern Grundfläche, die an einer kleinen Zufahrtsstraße liegt. Die Flammen schlugen hoch aus dem Gebäude, das mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ausgestattet ist – was die Löscharbeiten zusätzlich erschwerte. Der Brand wurde hochgestuft auf „Feuer 3“, was bedeutet: Drei Löschzüge der Berufsfeuerwehr waren im Einsatz, dazu freiwillige Feuerwehren aus der Umgebung. Rund 200 Einsatzkräfte. Menschen befanden sich laut dem Eigentümer nicht in der Halle.
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Rund 200 Retter und 50 Fahrzeuge waren die ganze Nacht im Einsatz. Die Löscharbeiten wurden erschwert, weil in der Halle mehrere mit Stickstoff gefüllte Kammern waren, in denen das Obst frisch gehalten wurde.
Am Sonntagmorgen dauerten die Löscharbeiten noch an. Die Feuerwehr habe nach eigenen Angaben den Brand so weit unter Kontrolle, die Einsatzkräfte wurden ausgedünnt. Eine Brandwache wird noch einige Stunden vor Ort bleiben, um wiederaufflammende Glutnester löschen zu können. Auch eine Drohne mit Wärmebildkamera wurde eingesetzt.
Zwei Millionen Euro Schaden – erste Vermutung zur Brand-Ursache
Die Polizei geht mittlerweile von einem Sachschaden von rund zwei Millionen Euro aus. Das teilte ein Polizeisprecher am Morgen mit. Die Brandursache blieb zunächst unklar. Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei von einem technischen Defekt aus. Das LKA hat die Ermittlungen aufgenommen.