Tommy Harders, Projektleiter BiDiMoVe beim LSBG, Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne), Hochbahn-Vorständin Claudia Güsken und Dr. Stefan Klotz, Geschäftsführer LSBG beim Pressetermin.
  • Tommy Harders, Projektleiter BiDiMoVe beim LSBG, Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne), Hochbahn-Vorständin Claudia Güsken und Dr. Stefan Klotz, Geschäftsführer LSBG beim Pressetermin.
  • Foto: BVM

Warum Busse mit Ampeln in Hamburg sprechen

Ampelkoalition mal anders und vor allem da, wo man sie ohnehin eigentlich vermutet: auf der Straße. In Hamburg könnten Busse und Ampeln bald direkt zusammenarbeiten – damit soll der Fahrplan besser eingehalten und auch die Verkehrssicherheit deutlich erhöht werden.

Bekomme ich die Ampel noch oder doch nicht mehr? Die Frage stellt sich hin und wieder für Busfahrer:innen. Mitreisende bekommen die Beantwortung der Frage dann gerne über ruckartiges Abbremsen mit. Bei der Buslinie M26 im Teilabschnitt Rahlstedt gehört dies nun der Vergangenheit an. Dank direkter Kommunikation zwischen Bus und Ampeln wird den Fahrer:innen angezeigt, ob sie bei der gefahrenen Geschwindigkeit noch die Ampel bekommen oder nicht. 

Hamburg: Ampeln liefern Richtgeschwindigkeit

Dadurch, dass die insgesamt neun Ampeln mit den Bussen kommunizieren können, bekommen die Fahrer:innen die optimal zu fahrende Geschwindigkeit übermittelt, die sie für die pünktliche Einhaltung des Fahrplans benötigen. Außerdem können die Ampeln sich selbst ebenfalls optimal schalten. Zum Beispiel wenn ein Bus zu früh dran ist, bleibt die Ampel ein wenig länger noch auf rot, damit sich niemand an der Haltestelle ärgern muss, weil der Bus zu früh weggefahren wäre. 


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Laut Verkehrsbehörde können auf dem kurzen Abschnitt, auf dem das Experiment seit Oktober 2018 läuft, durchschnittlich zwei Minuten durch die intelligente Ampelschaltung eingespart werden. Bei Ausweitung auf eine längere Strecke wäre noch deutlich mehr drin. Derzeit laufen die Evaluierungen des 4,7 Millionen Euro (3,7 Millionen werden vom Bund übernommen) teuren Projekts. Derzeit sieht es so aus, als hätte es sich bewährt. „Die Tendenz ist positiv. Wir können es uns auch auf anderen Buslinien vorstellen“, so ein Sprecher der Verkehrsbehörde zur MOPO. Ob es fortgeführt und ausgeweitet wird, hängt jedoch davon ab, ob es weitere Unterstützung vom Bund gibt.

Intelligente Ampeln warnen vor Fahrrädern

In puncto Verkehrssicherheit leisten die Ampeln ebenfalls einen Beitrag. Sie sind mit Infrarottechnologie ausgestattet und erkennen damit Radfahrer:innen und E-Scooter. An den Ampelkreuzungen können sie deshalb Busfahrer:innen vor mögliche Kollissionen warnen. 

„Das Projekt zahlt gleich mehrfach auf die Mobilitätswende ein, indem es erprobt, wie wir den ÖPNV als Rückgrat dieser Mobilitätswende noch effizienter machen können”, sagt Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne).

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Das Projekt mit dem Namen „BiDiMoVe” (Bidirektional, Multimodal, Vernetzt) ist eines von Hamburgs sogenannten „ITS-Projekten” (Intelligent Transport Systems), die darauf abzielen, den Verkehr oder Logistikprozesse sicherer, effizienter und umweltfreundlicher zu machen. 63 ITS-Projekte in Hamburg sind bereits erfolgreich abgeschlossen – aktuell laufen 95 Projekte.  (fkm/dpa)

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