Moia-Sammeltaxis stehen auf einem Betriebshof des Unternehmens.
  • Moia-Sammeltaxis stehen auf einem Betriebshof des Unternehmens.
  • Foto: picture alliance/dpa/Marcus Brandt

Hamburger Sammeltaxis: Was Fahrgäste alles bei Moia vergessen

Jubiläum für Moia: Der Betreiber von Sammeltaxis (neudeutsch: Ridepooling) feiert den zehnmillionsten Fahrgast und gibt dazu ein paar Infobrösel heraus.

Gefühlt sieht man die markanten Moia-Busse immer nur leer durch die Stadt fahren. Aber irgendwie scheinen doch mehr Leute auf die (vergleichsweise) günstige Taxi-Alternative zu setzen, als man denken würde. Denn rund fünf Jahre nach dem Start meldet die VW-Tochter, die seit Anfang 2023 offizieller Teil des ÖPNV in Hamburg ist, ihren zehnmillionsten Fahrgast.

Daraus folgt, dass sich tatsächlich an jedem Tag im Schnitt mehr als 5000 Menschen mit einem Moia durch die Gegend fahren lassen. Gut, ein Tropfen auf den heißen ÖPNV-Stein: Allein am Hauptbahnhof steigen täglich mehr als 550.000 Menschen ein, aus und um. Aber trotzdem ein Grund zum Feiern, findet man beim Unternehmen und präsentiert noch ein paar mehr Wissensbrösel rund um die elektrischen Sammeltaxis, für die man bei Moia gern das Wort „Ridepooling“ etablieren möchte (ein Kunstwort wie Handy, Homeoffice oder Oldtimer, das in englischsprachigen Ländern niemand versteht).

Moia in Hamburg: Wohin fahren die Menschen?

Wohin fahren die Menschen eigentlich? Nur jeder zehnte Moia-Fahrgast ist auf dem Weg zur Arbeit, eine ähnliche Quote fährt zum Airport oder Flughafen oder lässt sich dort einsammeln. Trotzdem liegt die Quote derjenigen, die angeben, mit einem der 340 Moia-Busse in ihrer Freizeit umherzufahren, bei vergleichsweise niedrigen 58 Prozent.

Wie lange fahren sie? Im Schnitt acht Kilometer, das entspricht laut Moia in etwa der Strecke vom Planetarium zu den Landungsbrücken.

Was kostet eine Moia-Fahrt in Hamburg?

Was bezahlen sie dafür? Unterschiedlich: Der Fahrdienst spricht von einem Durchschnittspreis zwischen sechs und neun Euro. Tatsächlich gibt es keine festen Kilometerpreise, sondern zusätzlich zur Grundgebühr von vier Euro für einen Erwachsenen wird ein „Komfortzuschlag“ in Abhängigkeit „vom situativen Zusammenwirken verschiedener Einflussfaktoren“ berechnet.

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Zu denen zählen nicht nur die Tageszeit, der Wochentag oder die Auslastung aller Moia-Busse, sondern auch die Wetterlage oder aktuelle Großveranstaltungen. Mit anderen Worten: Wer am Samstagabend bei Regen vom Schlagermove wieder nach Hause fahren, sollte sich auf einen deutlich höheren Fahrtpreis einstellen als am Dienstagvormittag bei Sonnenschein. Großer Vorteil im Vergleich zum Taxi: Was man bezahlen muss, weiß man schon vorher.

Moia in Hamburg: Was bleibt in den Sammeltaxis liegen?

Dass in Anbetracht des sehr aufgeräumten Designs überhaupt irgendwas in einem Moia liegen bleibt, mag erstaunen, passiert aber trotzdem. Neben dem üblichen Krimskrams wie Handys, Schlüsseln oder Portemonnaies haben die Fahrer:innen auch schon eine Bohrmaschine und einen Brautschleier eingesammelt.

Übrigens: Laut aktuellem „Factsheet“ von Moia liegt die „Pooling-Quote“ (mehrere Fahrgäste, die an unterschiedlichen Stellen ein- und aussteigen) derzeit bei 50 Prozent. Das Gefühl, dass viele Moias nicht allzu ausgelastet durch Hamburg rollen, es scheint nicht vollständig zu trügen.

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