Was für ein Pech: Fahrerflucht nach Unfall – Opfer bleibt nicht nur auf Kosten sitzen
Schnelsen –
Sie sah es nicht kommen, kein bisschen. Stephanie Adam saß im Auto, wartete an einer Ampel, als ihr ein Mercedes von hinten auffuhr, dann über den Gehweg bretterte und flüchtete. Die Frau blieb allein und verletzt zurück – und auf ihrem Schaden sitzen, den ihre Versicherung nicht bezahlen will. Damit endet die Misere aber noch nicht.
In ihre Stimme mischt sich Wut und Ärger mit Verzweiflung. Sie strahlt Trägheit aus, ihr Blick: genervt. „Ich bin so wütend über das Verhalten des Fahrers“, sagt Stephanie Adam. Diesen Vorfall vergessen könne sie nicht, auch wenn sie wolle. Nie wieder.
Opfer nach Unfall in Hamburg: „Dachte an nichts Bestimmtes“
Es war der 17. Januar, kurz nach 18 Uhr an der Holsteiner Chaussee in Höhe der Hausnummer 215. Zusammen mit etwa vier vor ihr stehenden Autos wartet sie an der roten Ampel, Fahrtrichtung City. Sie kann ins „Athina“ schauen, einem griechischen Restaurant, daneben Wohnhäuser. Ein harmloses Alltagsszenario.
„Wie aus dem Nichts, fuhr mir plötzlich von hinten ein weißer Mercedes auf, eventuell ein Coupé. Ich war geschockt, sah dann nur, wie der Fahrer zurücksetzte und rechts an mir vorbei über den Gehweg fuhr, dann rechts in die Halstenbeker Straße einbog. Völlig verrückt.“
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Stephanie Adam verletzt sich bei dem Unfall, bleibt zunächst verkrümmt in ihrem Auto sitzen. Das Kennzeichen kann sie sich im Eifer des Gefechts nicht merken, „doch es war ein Hamburger, ganz sicher“. Ein Radler bleibt stehen, fragt sie, ob mit ihr alles in Ordnung sei. Später kommt dann noch ein Rentner dazu.
Polizei Hamburg: Ermittlungen in dem Fall dauern noch an
Die Polizei bestätigt der MOPO den Unfall. Bisher konnte der Fahrer aber noch nicht ermittelt werden. An der Holsteiner Chaussee finden die Beamten nur den abgefallenen Mercedes-Stern vom Kühlergrill des Flüchtenden. „Die Ermittlungen dauern an“, teilt ein Sprecher mit.
Für Stephanie Adam hat der Schock mehrere Stufen. Erst der Vorfall an sich, dann die Verletzung. Später kriegt sie heraus, dass sie auf dem Schaden sitzen bleiben wird: Ihr Auto ist nicht Vollkasko versichert, von ihrer Versicherung bekommt sie keinen Cent. Auch ein Gutachten habe sie bisher nicht anfertigen lassen, weil „ich auch das aus eigener Tasche bezahlen müsste.“
Auto nach Unfall nicht mehr fahrbereit – es kommt noch schlimmer
Stephanie Adam ist krankgeschrieben. Zur Arbeit käme sie gerade sowieso nicht. „Das Auto ist fahruntüchtig. Der Kofferraum lässt sich nicht mehr schließen, meine Kinder kann ich nicht abholen oder wegbringen. Es ist der Horror.“ Was sie damit auch meint: Eigentlich wollte sie ihre alte Mercedes-Limousine verkaufen. Dann der Vorfall. „Ich hätte bestimmt noch so gut um die 6000 Euro bekommen.“
Nun muss sie nicht nur auf das Geld, sondern auch auf ihr Auto verzichten. Und das nur, „wegen eines solch dreisten Fahrers“.