Was ist da los?: Darauf warten die Menschen in Hamburgs längster Schlange

Ottensen –

Die Friedensalle, Ecke Daimlerstraße in Ottensen am Samstagvormittag. Rund zwei Dutzend Menschen stehen in einer langen Schlange in Reih und Glied – und das in Corona-entsprechendem Sicherheitsabstand. Gibt es hier Klopapier? Mundschutz? Desinfektionsspray? Mitnichten. Der Grund ist ein anderer – und hat so gar nichts mit der Corona-Krise zu tun.

Die Menschen, die am Ende der Schlange stehen, haben noch einige Zeit zu warten, doch offenbar tun sie es geduldig. Beinahe jedes Wochenende geht das so, warten 20 bis 30 Menschen in Ottensen in einer langen Schlange.

Doch mit Kontaktverbot wird aus dem eh schon merkwürdig anmutenden Ottenser Ritual eine noch skurrilere Szene. Denn die Menschen, die in zwei Meter Abständen artig warten, warten weder auf medizinische Hilfe, noch auf Hilfslieferung. Sie warten auf ihre Brötchen.

Darauf warten die Menschen in Hamburgs längster Schlange

Seit Jahren versorgt die Bäckerei Wiedenroth viele Ottenser mit selbst gebackenem Brot und Brötchen. Geht man Sonntag früh gegen vier Uhr nach einer durchgezechten Nacht an den Fenstern vorbei, riecht es bereits nach frisch Gebackenem. Das ändert sich auch trotz des geltenden Kontaktverbots nicht – denn essen, das muss der Mensch.

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Fast 200 „Likes“ hat das Foto in einer Stadtteilgruppe auf Facebook bekommen. Viele der Kommentatoren schwören auf die Qualität der Backwaren. „Man braucht bei solchen langen Schlangen für die letzte Person ein Schild für welches Geschäft man ansteht. Ansonsten enden mehrere lange Schlange am Spritzenplatz und man wartet am Ende fürs falsche Geschäft“, schreibt ein Kommentator unter das Bild. Und das wäre doch fatal, wenn man einfach nur Brötchen möchte.