Zwei Servicetechniker prüfen eine Maschine (Symbolfoto).
  • Zwei Servicetechniker prüfen eine Maschine (Symbolfoto).
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Servicetechniker: Was machen die eigentlich – und was verdient man in dem Job?

Über Geld spricht man nicht? Oh doch! Die MOPO macht jede Woche mit Menschen aus Hamburg den Kassensturz. Heute schauen wir auf die Finanzen eines Servicetechnikers in der Industrie. 

Ich hänge am Karabiner, während ich oben auf der schmalen Plattform stehe. Für diesen Auftrag muss ich schwindelfrei sein. Gute 40 Meter über dem Boden repariere ich das Regalbediengerät – die Maschine, die Ware ins Hochregal schiebt, wieder rausnimmt und von A nach B transportiert. Ohne sie geht in der Lagerlogistik der Unternehmen – meiner Kunden – gar nichts.

Die Höhe ist nicht die einzige Herausforderung in meinem Job als Servicetechniker. Tagelang von zu Hause weg zu sein und viel Zeit im Auto zu verbringen ist nicht leicht. Aber auch körperlich muss ich einiges abkönnen. Zum Beispiel, wenn ich in Lagern mit frischen Lebensmitteln oder Tiefkühlprodukten bin. Dann arbeite ich bei minus 26 Grad oder unter Sauerstoffreduzierung. Häufig auch beides gleichzeitig. So bleibt die Ware frisch und der reduzierte Sauerstoff verhindert Brände im Lager. Auch wenn ich nach Schichtende ordentlich platt bin, genieße ich den Nervenkitzel und die handwerkliche Arbeit. In dem Job lerne ich viel und schnell – das gefällt mir.

Unter der Woche bin ich eigentlich immer unterwegs

Ich bin 23 Jahre alt und vor gut einem Jahr als Junior-Servicetechniker in der Industrie eingestiegen – direkt im Anschluss an meine Ausbildung. Aktuell verdiene ich rund 44.800 Euro brutto im Jahr, plus Zuschläge, wenn ich nachts, an Feiertagen oder am Wochenende arbeite.

Als Servicetechniker habe ich keinen festen Arbeitsort, sondern fahre quer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, um beim Kunden vor Ort die Maschinen zu warten und zu reparieren. Meistens gehen meine Einsätze eine Woche lang – manchmal auch zwei oder übers Wochenende, häufiger mal in der Spätschicht von 16-24 Uhr oder in der Nachtschicht von 22-6 Uhr. So stören wir den normalen Betrieb nicht.

Außerdem kann ich zum Dienstschluss nicht einfach „den Stift fallen lassen“. Wenn noch ein Problem an einer Maschine besteht, dann beheben wir das. Immerhin müssen alle Maschinen am nächsten Tag für den Betrieb wieder einsatzfähig sein.

Servicetechniker: Der Job für immer?

Was man auch in meinem Job mögen muss: Ständig mit dem Auto unterwegs zu sein. Montags und freitags verbringe ich nicht selten einen halben Arbeitstag auf der Straße – im Durchschnitt so drei bis vier Stunden. Daher ist es auch nur logisch, dass meine Fahrzeit auch zur Arbeitszeit zählt. Ansonsten wäre meine 39-Stunden-Woche auch gar nicht machbar. Aus demselben Grund habe ich auch einen Firmenwagen, wo ich mein ganzes Werkzeug und Zubehör parke, wenn ich gerade nicht unterwegs bin.

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Ich persönlich sehe mich nicht für ewig in dem Beruf. Im Moment bin ich jung, da ist das okay, so viel unterwegs zu sein. Aber später möchte ich nach Feierabend auch nach Hause kommen – spätestens, wenn ich eine eigene Familie gründe. Deswegen habe ich echt Respekt vor meinen Kollegen: Viele sind seit ihrer Ausbildung Servicetechniker und mittlerweile in ihren Fünfzigern mit Partnern und Kindern.

Aktuell wohne ich gemeinsam mit meiner Freundin ich auf 54 Quadratmetern zur Miete. Wir zahlen ungefähr 800 Euro warm und kommen mit unserem doppelten Einkommen sehr gut über die Runden. Wir müssen nicht jeden Cent umdrehen und können uns sogar ein privates Auto und zwei Urlaube im Jahr leisten. Das gönnen wir uns, denn Reisen ist unsere Leidenschaft. (moz)

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