Was verdient eigentlich eine Offizierin? Eine junge Frau verrät es
Über Geld spricht man nicht? Oh doch! Wir machen jede Woche mit Menschen aus Hamburg den Kassensturz. Heute erzählt eine Offizierin, was sie verdient.
Vor sechs Jahren habe ich mich für einen Beruf entschieden, der immer noch ziemlich ungewöhnlich ist für Frauen: Ich bin Soldatin. Ich habe mich 2019 für 13 Jahre bei der Bundeswehr verpflichtet. Zunächst habe ich die Unteroffizierslaufbahn eingeschlagen, mich dann aber noch während der Grundausbildung dafür entschieden, Offizier zu werden. Ich gehöre heute zu den Feldjägern, bin also bei der Militärpolizei.
Leutnant: „Ich stamme aus einer Soldatenfamilie“
Die Ausbildung war hart und vor allem körperlich sehr anstrengend. Da muss man zeigen, dass man in der Lage ist, über seine Grenzen hinauszugehen. Das schafft nicht jeder. Anfangs waren in meinem Zug 35 Rekruten. Davon sind am Ende noch 25 übrig gewesen.
Ich komme aus einer Soldatenfamilie. Mein Vater war bei der Bundeswehr, meine Mutter und mein Bruder sind es immer noch. Für mich stand schon als Kind fest, dass ich ebenfalls in den öffentlichen Dienst gehen werde. Erst habe ich an eine Karriere bei der Polizei gedacht, fand dann aber doch die Bundeswehr interessanter.
Bereitschaft zum Risiko
Mein Vater ist in vielen Auslandseinsätzen gewesen. Deshalb wurde mir früh vor Augen geführt, dass der Soldatenberuf gefährlich sein kann. Aber das stört mich nicht. Ich bin bereit, Risiken einzugehen. Und wenn es darum geht, meine Familie, meine Freunde, mein Land und mich selbst zu verteidigen, bin ich auch bereit, auf andere Menschen zu schießen.
Derzeit studiere ich an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg Geschichtswissenschaften. Das Studium dauert vier Jahre. 2024 habe ich den Bachelor gemacht, 2025 steht der Master an. Danach werde ich in die Truppe zurückkehren. Nächstes Etappenziel ist der OL3, also ein Offizierslehrgang, bei dem ich zum Zugführer ausgebildet werde.
Nicht für immer Soldatin sein
Ich bin mit der Bezahlung bei der Bundeswehr zufrieden. Vor eineinhalb Jahren wurde ich zum Leutnant befördert und verdiene mit meinen 24 Jahren 2851,73 Euro netto im Monat. Am Ende meiner 13 Jahre werde ich als Hauptmann 4200 Euro brutto bekommen.
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Über die 13 Jahre hinaus werde ich vermutlich nicht bei der Bundeswehr bleiben. Mein Partner und ich wollen eine Familie gründen, und das geht nicht, wenn beide Berufssoldaten sind. Mein Lebensgefährte ist ebenfalls Offizier.
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