• Abkühlung im Pool ist erlaubt – der Wassertausch sollte allerdings warten.
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Wasser knapp nach Hitzewelle: Umweltsenator appelliert an alle Hamburger

Hamburg hat gerade eine extrem lange Aneinanderreihung von Tagen über 30 Grad erlebt – und noch immer weichen die heißen Temperaturen nur selten ein paar Regenwolken. Das hat Konsequenzen: Die Hitze und der fehlenden Regen führen zur Austrocknung des Erdreiches. Der Umweltsenator appelliert jetzt an die Hamburger: Wasser sparen ist angesagt!

Hamburg hat gerade die zweitlängste Hitzewelle aller Zeiten durchgestanden. Mit zwölf aufeinander folgenden Tagen über 30 Grad wird diese Periode nur durch 16 Tage Hitze 1994 geschlagen. Der August ist bis jetzt der wärmste Monat und 2020 das bisher wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 84 Jahren, teilte die Umweltbehörde am Mittwoch mit. Mit 79 Litern Niederschlagsmenge pro Quadratmeter war dieses Frühjahr das trockenste der vergangenen zehn Jahre. Der Durchschnittswert ist doppelt so hoch.

Erst vor wenigen Tagen geriet der gesamte Landkreis Lauenau in Niedersachsen in Wassernot, die Wasserversorgung war während der Hitzeperiode zusammengebrochen. Die Abnahmemenge gerade im privaten Bereich sei drastisch angestiegen, so der Bürgermeister Georg Hudalla (parteilos). Das sei hauptsächlich darauf zurück zu führen, dass in den Ferien viele Zuhause geblieben sind.

Hamburg: Umweltsenator ruft zu sorgfältiger Wassernutzung auf

Deswegen appelliert Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) jetzt an die Hamburger: „Jeder und jede sollte gut überlegen, ob der Rasen in diesen Tagen tatsächlich täglich gewässert werden oder der Pool neu befüllt werden muss.“ Das Trinkwasser komme zwar aus durchaus tieferen Erdschichten als die von der Trockenheit derzeit betroffenen, trotzdem sei Sparsamkeit und Verantwortungsbewusstsein gefragt.

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Es konnte festgestellt werden, dass die regenreichen Monate Januar und Februar 2020 das Niederschlagsdefizit der vergangenen Jahre nicht ausgleichen konnten. Die leicht über dem Durchschnitt liegende Niederschlagsmenge im Juli kam eher der Vegetation als dem Grundwasser zu Gute. Fachleute beobachten weiterhin, ob die Grundwasser-Neubildung in den vergangenen Jahren geringer geworden ist, Ergebnisse dazu liegen allerdings noch nicht vor.

Hamburg: Der Trinkwasserverbrauch erreicht Spitzenwerte

In Hamburg ist der Trinkwasserverbrauch derzeit sehr hoch. Ein normaler täglicher Verbrauch liegt bei etwa 300.000 bis 320.000 Kubikmetern. Derzeit häufen sich allerdings die Spitzentage, im August wurden an zwölf Tagen jeweils mehr als 400.000 Kubikmeter Trinkwasser verbraucht.

Um den hohen Bedarf zu decken, laufen gegenwärtig alle Brunnen und Aufbereitungsanlagen von Hamburg Wasser auf Hochtouren. Die Umweltbehörde stellt aber klar: „Dennoch ist die Trinkwasserversorgung sicher. Mit Engpässen muss nicht gerechnet werden.“ (sr)

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