• Eine Wohnungsbesichtigung trägt entscheidend dazu bei, ob man ein Objekt mieten beziehungsweise kaufen will – auch in Corona-Zeiten. (Symbolfoto)
  • Foto: imago/Westend61

Wegen Corona Besichtigungen nicht möglich: So kommt man jetzt an eine neue Wohnung

Die Corona-Krise macht sich auch auf dem Immobilienmarkt in Hamburg bemerkbar: Die Nachfrage nach Miet- und Eigentumswohnungen ist in der vergangen Wochen stark zurückgegangen, wie Makler berichten, was wiederum die Preise beeinflusst – sie stagnieren, so heißt es. Und weil Besichtigungen momentan eher schwierig sind, hat die Branche reagiert.

Die „Schockstarre“, die in der ersten Woche der Ausgangsbeschränkung noch herrschte, sei jetzt vorbei. Zu diesem Schluss kommt Lars Seidel, Geschäftsführer vom Immobiliendienstleister Grossmann und Berger. Viele Hamburger verbringen so viel Zeit wie nie in ihrem Zuhause, was dazu führe, dass sie sich intensiver mit ihrem Heim auseinandersetzen: Entspricht die Wohnung noch meinen Wünschen? Was brauche ich im Alltag und wie möchte ich wohnen?

Digitale Angebote: Online-Exposés und 360-Grad-Touren

Die Nachfrage nach Wohn-Immobilien habe abgenommen, trotzdem sei sie noch da, bestätigt Anika Letkewitz, Prokuristin bei Haferkamp Immobilien. „Wenn man schon vor drei Monaten gekündigt hat, muss man auch in Corona-Zeiten Besichtigungstermine wahrnehmen“, erklärt sie. Um den Kontakt zu ihren Kunden jedoch zu minimieren, bieten die Markler jetzt Online-Exposés und virtuelle 360-Grad-Touren an.

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Und das funktioniert wie folgt: Nach einer vorherigen Anmeldung, wird eine Vorauswahl an Interessenten getroffen, welche die Immobilie digital besichtigen dürfen. Die virtuelle Tour ermöglicht den Interessenten dann einen Rundgang von Raum zu Raum. „Man hat das Gefühl, als betrete man das Objekt“, so Letkewitz.

Wohnungsbesichtigungen in Hamburg per Videotelefonie

Und auch begleitete Touren sind bereits möglich: „Schon heute bieten unsere Markler Wohnungsbesichtigungen per Videotelefonie an. Sie führen die Interessenten dann über die Kamera des Smartphones durch das Objekt“, erklärt Andreas Gnielka, Prokurist bei Grossmann und Berger. Das Angebot kommt bei den Hamburgern offenbar an: „Interessenten studieren unsere digitalen Angebote nun intensiver als vorher und fragen mehr Details im Vorwege ab, ehe sie um eine Besichtigung bitten“, so Gnielka zur MOPO. Dabei stelle sich meist schon heraus, ob das Objekt den Vorstellungen entspricht oder nicht – in manchen Fällen erübrigt sich eine Besichtigung dadurch sogar schon.  

Akzeptanz von digitalen Makler-Tools in Hamburg steigt 

Letkewitz zur MOPO: „Wir haben die 360-Grad-Touren bereits vor der Krise angeboten. Die meisten Eigentümer haben es zu dem Zeitpunkt aber noch nicht gewünscht.“ Auch Seidel berichtet von einer neuen Entwicklung. Ihre virtuellen Rundgänge seien vor Corona ebenfalls weniger genutzt worden.

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Jetzt beobachten die Makler eine steigende Akzeptanz von digitalen Tools bei den Kunden. Gnielka zufolge sei nicht auszuschließen, dass die digitalen Angebote auch nach der Krise weiterhin und sogar stärker als vor Corona genutzt werden.

Maklerin: Der persönliche Eindruck bleibt entscheidend

„Trotz alledem bleibt der persönliche Eindruck nicht aus“, sagt Prokuristin Letkewitz. Auch Geschäftsführer Seidel ist sich sicher: „Unsere Dienstleistung kann nicht vollständig digitalisiert werden. Der persönliche Kontakt zu dem Berater ist im Immobiliengeschäft immer noch sehr wichtig und auch die Immobilie möchte man vor dem Kauf oder der Anmietung ‚live und in Farbe‘ erleben.ׅ“ Entsprechend gibt es auch Einzeltermine unter Berücksichtigung der Corona-Regeln.

 

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