• Ab Montag müssen Museen wieder schließen – auch die Hamburger Kunsthalle. (Symbolbild)
  • Foto: imago images/epd

Wegen Corona: Hamburger Museums-Chef wehrt sich gegen Lockdown

Die Corona-Krise setzt Kultureinrichtungen erheblich zu. Ab Montag müssen Theater, Konzertsäale, Kinos und Museen wieder schließen. Zahlreiche Museums-Chefs haben nun in einem Brief dagegen protestiert – auch die Hamburger Kunsthalle setzt sich zur Wehr.

Bundesweit haben 36 Direktoren und Direktorinnen namhafter Kunstmuseen den Brief unterzeichnet. Zwar habe sich die Politik erkennbar darum bemüht, bei der Gestaltung des neuen Lockdowns differenziert vorzugehen, doch der Kulturbetrieb sei erneut in extremem Maß betroffen. Bei allem Verständnis für die Herausforderungen, die Corona uns allen auferlegt, halten wir das für eine falsche Entscheidung”, teilten sie der Deutschen Presse-Agentur mit.

Teil-Lockdown auch in Hamburg: Museen protestieren gegen Schließung 

Museen gehörten zu den sichersten öffentlichen Orten. Die seit März entwickelten Hygiene- und Abstandsregeln, die Begrenzung der Besucherzahl sowie der konsequente Verzicht auf Eröffnungen und größere Veranstaltungen hätten sich bewährt.

Das könnte Sie auch intetessieren: Urlaubsorte schmeißen Touristen raus  mit kurzer Frist

Wenn die Museen nun erneut geschlossen würden, so erscheine dies eher als symbolische Geste. Es ist uns unverständlich, warum es möglich ist, Baumärkte, Autohäuser und andere Geschäfte offen zu halten, Museen aber, die über dieselben oder großzügigere Flächen für einen Corona-gerechten Publikumsverkehr verfügen, geschlossen werden.“ 

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hatte zu den Schließungen von Restaurants, Museen und Theatern bereits erklärt, dass es nicht um die Gefährlichkeit der Einrichtungen gehe, sondern darum, dass sie Orte für „vermeidbare Freizeitkontakte“ seien, die im November grundsätzlich nicht stattfinden sollen.

Direktor der Kunsthalle Hamburg unterzeichnet Brief

Der Direktor der Kunsthalle Hamburg, Alexander Klar, erklärte dem Abendblatt”, dass man sich über den Sommer zwar einen Puffer angeschafft habe. Ausstellungsprojekte könnten wegen der Schließung aber nicht mehr geschoben werden und werden notfalls gestrichen. Auch er unterzeichnete den Brief.

Zu den weiteren Unterzeichnern gehören unter anderem Stephan Berg, Direktor des Kunstmuseums Bonn, Frédéric Bußmann, Generaldirektor der Kunstsammlungen Chemnitz, Peter Gorschlüter, Direktor des Folkwang-Museums Essen, Ulrike Groos, Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart, Eva Kraus, Direktorin der Bundeskunsthalle in Bonn und Felix Krämer, Generaldirektor der Stiftung Museum Kunstpalast in Düsseldorf. (dpa/lmr)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp