Wegen Corona: Plötzlich verschwindet das Bargeld in Hamburg

Verschwindet jetzt das Bargeld aus Hamburg? In den meisten Supermärkten lässt sich bereits am Eingang ein Hinweisschild finden: „Wir bevorzugen Kartenzahlung“. Während der Corona-Pandemie verzichten immer mehr Hamburger auf die Bezahlung in bar. Und auch viele Unternehmen steigen um – sogar das Brötchen kann mittlerweile kontaktlos bezahlt werden.

Selbst die Bäckereien bieten jetzt vermehrt die Möglichkeit an, mit EC-Karte zahlen zu können. Teilweise werden auch Mindest-Einkaufswerte runtergesetzt oder fallen gänzlich weg. Alles, um möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen zu haben.

Hamburg: Übertragung des Coronavirus‘ durch Bargeld nicht bekannt

Bisher sei allerdings nicht bekannt, dass sich jemand über Bargeld oder ein Kartenlesegerät angesteckt hätte, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Grundsätzlich können Viren durch Husten oder Niesen auf Oberflächen gelangen und eine Zeit lang überleben. Ob die Zahlung mit der EC-Karte die sicherere Variante ist, könne derzeit allerdings noch nicht gesagt werden.

Und trotzdem wird auch in Hamburg deutlich mehr mit Karte bezahlt, als in den vergangenen Monaten. „In den vergangenen Tagen sind bereits mehr als die Hälfte aller Girocard-Zahlungen kontaktlos durchgeführt worden“, sagte eine Sprecherin der Hamburger Sparkasse auf MOPO-Nachfrage. Im Dezember habe dieser Anteil noch bei 35 Prozent gelegen.

Hamburger Banken stocken das Limit bei Pin-loser Bezahlung auf

„So haben Banken und Sparkassen beschlossen, das Limit für die Kartenzahlung ohne Pin-Eingabe im Handel von 25 auf 50 Euro pro Nutzung zu erhöhen“, sagte sie. Diese Verdoppelung ist von Seiten der Hamburger Sparkasse bereits umgesetzt. Da auch die Terminals der Händler umgestellt werden müssen, könne es teilweise noch zu Einschränkungen kommen. Die Umstellung sei aber in vollem Gange, so die Sprecherin.

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Auch die Nachfrage bei den Händlern sei in den letzten Wochen deutlich angestiegen: „Viele Unternehmen, die bisher nur Bargeld akzeptiert haben, steigen ein.“ Unternehmen, die nur ein Kartenterminal haben, stocken jetzt mit kontaktloser Bezahlung auf.

Hamburger heben deutlich weniger Bargeld ab

Bargeld scheint momentan kaum noch einer in der Tasche zu haben. Die Abhebungen sind in der Corona-Krise deutlich zurückgegangen. „Das ist aber natürlich auch darauf zurückzuführen, dass die Geschäfte lange geschlossen hatte“, sagte die Haspa-Sprecherin.

Stehen wir vor einer Geld-Revolution? Schweden macht es vor: Bis 2030 soll im ganzen Land das Bargeld abgeschafft werden. Jede Transaktion läuft dann digital. Wie es hierzulande weitergeht, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Bisher hingen die Deutschen sehr an ihren Scheinen, jetzt lässt sich eine klare Trendumkehr erkennen. Das merkt auch die Haspa: „Das Bezahlen per Smartphone wird immer beliebter.“