Das Hartwig-Hesse-Haus in Rissen
  • Abriss gestoppt: das Hartwig-Hesse-Haus in Rissen.
  • Foto: Ruediger Gaertner

Wegen Ukraine-Krieg: Baustopp für Wohnquartier in Hamburg

Es sollte ein ganz besonderes Wohnquartier werden. Ein Haus für Jung und Alt. Ein Haus, in dem neben einer Seniorenwohnanlage auch eine Kita und eine Familienbaugemeinschaft untergebracht sind. Jetzt wurde das Neubau-Projekt in Rissen gestoppt – wegen des Ukraine-Kriegs.

Gleich nach Weihnachten sollte es losgehen. Dann sollte mit dem Abriss bereits leer stehender Gebäudeteile des Hartwig-Hesse-Hauses am Klövensteenweg begonnen werden. Zwei Neubauten mit einer Bruttogeschossfläche von rund 15.000 Quadratmetern sollten die aktuellen Bestandsbauten, in dem heute eine stationäre Wohn-Pflege-Einrichtung untergebracht ist, ersetzen. Die Fertigstellung war für 2026 geplant.

Ukraine-Krieg hat Baukosten in die Höhe getrieben

Doch daraus wird nun nichts. „Aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben sich relevante Marktparameter signifikant verändert, was eine Fortführung der Planung und erst Recht die anschließende Realisierung aus Sicht der Stiftung nicht mehr vertretbar machen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Hartwig-Hesse-Stiftung. Kuratorium und Geschäftsleitung der Stiftung hätten beschlossen, das Projekt pausieren zu lassen.

Geschäftsführer Maik Greb ist traurig: „Es steckt schon viel Planung in dem Projekt. Für uns als Stiftung gibt es aber keine andere Möglichkeit als eine Unterbrechung.“ Grund sei unter anderem die Materialknappheit und die damit verbundene Kostensteigerung sowie die beginnende Zinswende am Kapitalmarkt, welche die Finanzierungskosten in die Höhe treiben könnten.

Generationenhaus in Hamburg: Hartwig-Hesse-Stiftung hofft auf Spenden

„Der Krieg hat es geschafft, die Rahmenbedingungen in den vergangenen drei Monaten komplett zu verändern“, so Greb. Die veranschlagten Baukosten von 45 Millionen Euro könnten angesichts dieser Entwicklungen nicht mehr eingehalten werden.

Vom Tisch ist das Vorhaben damit aber nicht, betont Greb. Grundsätzlich würden alle Verantwortlichen die Neubauidee für ein sehr gutes und gesellschaftlich relevantes Projekt halten. Denn: Das Klövensteen-Quartier ist mit seinem generationenübergreifenden Ansatz etwas ganz besonderes. Neben einer stationären Wohn-Pflege-Einrichtung mit 100 Plätzen soll es auch eine Servicewohnanlage für Senioren geben, eine WG für Menschen mit Demenz, eine Baugemeinschaft für Familien mit 17 Wohnungen, eine Kita, Gemeinschaftsräume, ein Café, ein Restaurant sowie einen Garten, in dem sich alle Altersgruppen treffen können.

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Ob und wann das Generationenhaus jemals eröffnet wird, steht laut der Stiftung im Moment in den Sternen. Nur eins könnte den Zeitplan noch retten: „Einer außerordentlichen Zustiftung oder Spende im Sinne der han- seatischen Tradition stehen wir in diesem Zusammenhang sehr aufgeschlossen gegenüber, um das auch über den Hamburger Westen hinaus wichtige Investitionsvorhaben doch noch ohne allzu große Verzögerungen umsetzen zu können“, heißt es in der Mitteilung.

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