Hamburger Start-up produziert nachhaltige Yogamatten
Den Sonnengruß und andere Verrenkungen kann man jetzt auch auf alten Plastikflaschen praktizieren! Zwei Unternehmerinnen aus Hamburg produzieren mit ihrem Start-up „Yoyoka“ Yogamatten, die größtenteils aus gebrauchten PET-Flaschen hergestellt werden.
Hinter dem neuen Unternehmen aus Stellingen stecken Hanna Wedekind (30) und Friederike Stoffregen (31). Bewusst leben, aber gleichzeitig Yoga auf Plastik-Unterlagen ausüben? Passt nicht, so ihre Meinung. Dann begann die Recherche.
Ihre wichtigste Frage am Anfang: Aus welchem Material sollen ihre Matten sein? Neu hergestelltes Plastik und auch andere, vermeintlich nachhaltige Materialien wie Kork oder Naturkautschuk kamen nicht in Frage: „Es handelt sich hierbei zwar um natürliche Ressourcen, allerdings wachsen sie nur in südlichen Ländern, größtenteils in Monokulturen, wo häufig extrem energieintensiv geerntet und verarbeitet wird“, sagt Hanna Wedekind.
Hamburger Start-up „Yoyoka“ stellt nachhaltige Yogamatten her
Dann die Idee, alte Plastikflaschen für die Matten zu verwenden. Aber wie kann aus Hartplastik eine weiche Unterlage entstehen? Nach einem langen Entwicklungsprozess standen endlich die Bestandteile der Yoga-Unterlage fest: Ein Vlieskern aus 26 bis 28 recycelten PET-Flaschen sowie zwei dünnen Schichten Naturkautschuk, die für den richtigen Grip sorgen. Der Kautschuk kommt aus Thailand, wo das Start-up nach und nach einen nachhaltigen Anbau erarbeiten will.
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Produziert wird hingegen in Taiwan. „Ost- und Südostasien hat immer noch kaum funktionierende Recyclingsysteme, jedoch Plastikberge, die letztendlich in den Flüssen, Ozeanen und damit auch bei uns landen“, sagt Friederike Stoffregen. Hanna Wedekind ergänzt: „Unser Ansatz lautet: Wir nehmen das, was schon da ist.“ So wird dort mit der Produktion nicht nur der Müll reduziert, er wird als Rohstoff auch wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt.
Aktuell verkauft „Yoyoka“ eine Matte in zwei Größen (ab 99 Euro) sowie passendes Zubehör wie ein Reinigungsmittel, ein Haltegurt und eine Tasche. Weitere Produkte sind in Planung. Die Idee mit den Matten kommt an: Während der Corona-Pandemie wurden teilweise deutlich mehr Matten bestellt als produziert werden konnten.
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Finanziert wurde die Firmengründung übrigens durch eine Crowdfunding-Kampagne im Jahr 2019, bei der rund 38.000 Euro zusammenkamen. Langfristig möchte sich das Start-up auf den Sportbereich wie auch Lifestyleprodukte ausweiten.