Wer stirbt an Corona? : Das zeigen Daten aus Italien und Deutschland
Das neue Coronavirus macht sich weiter in Deutschland breit. Auch die Fallzahlen steigen rasant an – rund 1000 neue Fälle werden täglich bekannt. Im Vergleich ist die Zahl der Toten in Deutschland jedoch noch relativ gering. Doch wer stirbt eigentlich am Coronavirus?
45 Todesfälle durch das neuartige Coronavirus sind in Deutschland bekannt (coronavirus.jetzt; Stand: 20. März, 6 Uhr). Die Zahl der Todesfälle ist im Vergleich zu anderen Ländern aktuell sehr gering. In China beispielsweise stieg die Zahl der Toten Anfang des Jahres innerhalb weniger Wochen von rund zwölf auf über 2000 Fälle an. Doch wer ist besonders betroffen?
Nach Informationen von „zeit.de“ sterben überwiegend Männer an dem Virus. Unter den zwischenzeitlich 33 Gestorbenen in Deutschland waren rund 21 Männer und 12 Frauen. Auch das Alter ist entscheidend, wie die Zahlen belegen: Der jüngste Patient, der an dem Virus starb war 67, der älteste 94. Doch nicht nur das Alter spielt eine Rolle.
Corona-Tod: Auch bestimmte junge Menschen mit Risiko
Auch die Vorerkrankungen können über Leben und Tod entscheiden. Von den Verstorbenen hatte laut „zeit.de“ die Mehrheit Vorerkrankungen wie Krebsleiden oder Lungenerkrankungen. „Die Charakteristika der verstorbenen Patienten in Deutschland entsprechen den Daten, die wir aus anderen Ländern bereits haben“, sagt Berit Lange, Epidemiologin am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung zu „zeit.de“.
Dass alte Menschen, vor allem wenn sie krank sind, besonders betroffen sind, sei auch in China und anderen stark betroffenen Regionen erkennbar. Doch durch die Daten aus anderen Ländern wisse sie auch, dass jüngere Menschen, besonders mit Vorerkrankungen, ebenfalls sterben könnten, erklärte sie „zeit.de“.
Italien: Vorerkrankungen wohl ein Grund für die vielen Todesfälle
In Italien sind die Fallzahlen erschreckend hoch. Mehr als 3400 Menschen starben bislang an den Folgen des Coronavirus – das sind sogar mehr Fälle, als im Ausbruchsland China bekannt sind – zumindest von offizieller Seite.
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Wie das italienische Institut für Gesundheit in einer Studie aufweist, könnten mehr als 99 Prozent der Toten in Italien unter Vorerkrankungen gelitten haben. In der Studie wurden die Daten von mehr als 2000 Covid-19-Toten ausgewertet. Bei rund 18 Prozent wurde auch ein Blick auf die Krankenakte in Bezug auf Vorerkrankungen geworfen. Nur 0,8 Prozent davon hätten demnach vor der Infektion an keiner Vorerkrankung gelitten.
Italien: 17 Corona-Todesfälle unter 50 Jahren
Das Durchschnittsalter der Verstorbenen in Italien liegt laut Studie bei etwa 79 Jahren. Doch auch 17 Personen unter 50 Jahren starben bis März an der Krankheit. Opfer unter 40 Jahren sind ebenfalls bekannt. Laut der Studie handele es sich in der Altersklasse aber ausschließlich um Männer mit schwerwiegenden Vorerkrankungen.
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Die Zahlen und Fakten bestätigen bislang die Annahme, dass hauptsächlich ältere Personen und Menschen mit Vorerkrankungen an der Krankheit sterben können.
Junge Menschen sollten jedoch trotzdem vorsichtig sein. Sie sind vor tödlichen Folgen nicht vollkommen immun, wie die Studie zeigt. Vor allem aber können sie die Krankheit leicht an ältere Menschen weiter geben, wie allgemein bekannt ist und so auch ungewollt für weitere Todesfälle sorgen. (maw)