Wiedereröffnung trotz Corona: „Bären-Treff“ versorgt Hamburg wieder mit Süßem
Ottensen –
Seit über vier Wochen sind zahlreiche Läden in Hamburg geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Nur bestimmte Geschäfte, darunter Apotheken und Supermärkte, dürfen weiterhin öffnen, weil sie die Versorgung mit notwendigen Gütern gewährleisten. Dazu zählt nun auch der „Bären-Treff“ in Ottensen: Das Fruchtgummi-Geschäft feierte trotz Corona eine überraschende Wiedereröffnung.
Am 17. März schloss Sven Fechner (42), Inhaber des Bären-Treffs in Ottensen, für unbestimmte Zeit die Türen seines Geschäfts. In der Allgemeinverfügung vom 15. März las er, dass Geschäfte mit einem Lebensmittelangebot von deutlich untergeordneter Bedeutung schließen müssten. Da gab es für ihn keinen Zweifel: Auch der Bären-Treff musste geschlossen werden.
Hamburg: Bären-Treff darf wieder öffnen
Diese Allgemeinverfügung wurde allerdings am 3. April aufgehoben und durch die Allgemeinverfügung zur befristeten Regelung über Ladenöffnungszeiten abgelöst, wie der Senat bestätigt. Der Auslegungshilfe ist zu entnehmen, dass auch Fachhandel für Lebensmittel öffnen dürfen.
Hamburger Händler: „Ein Stückchen Hoffnung für die Kunden“
Das bedeutet: Aufatmen für alle Bärchen-Liebhaber! Am 9. April gab es zunächst einen „Probe-Durchlauf“, bei dem Fechner sein Geschäft für drei Stunden öffnete. Viele verwunderte Kunden kamen vorbei, um nach dem Rechten zu schauen und ihre Vorräte aufzufüllen. Seit dem 14. April hat der Bären-Treff von montags bis samstags jeweils fünf Stunden geöffnet. Kunden können ihre Gummi-Bären aber weiterhin auch online via „Altona bringt’s“ nach Hause bestellen.
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Besonder beliebt in Corona-Zeiten: Gummi-Herzchen
Jeweils ein Kunde zur Zeit darf das Geschäft in der Bahrenfelder Straße betreten. „Die Kunden sind überrascht, freuen sich aber über die Wiedereröffnung“, berichtet der 42-Jährige. Es bedeute für sie eine Aussicht auf Normalität, ein Stückchen Hoffnung. „Vielleicht ist deshalb auch die Nachfrag nach Gummi-Herzchen momentan so groß“, mutmaßt Fechner.
Um auf die Bedürfnisse seiner Kunden einzugehen, feilt er bereits an der nächsten Idee: händchenhaltende Partner-Bären.
Obwohl Fechner nur mit der Hälfte des Umsatzes rechne, da er sonst viel an Touristen und kulinarische Veranstalter verkaufe, gibt er sich optimistisch: „Es wird eine sehr schwierige Zeit werden, aber irgendwann werden wir zur Normalität zurückkehren können.“
Corona-Krise in Hamburg: Wer darf öffnen, wer nicht?
Die Auslegungshilfe visualisiert in einer Tabelle alle Geschäftsangebote, die von der Allgemeinverfügung betroffen sind. So müssen zum Beispiel Friseure weiterhin geschlossen bleiben, während der Hundesalon oder -trainer öffnen darf.
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Auch der Besuch eines Masseurs ist nur zulässig, wenn die Behandlung medizinisch notwendig ist. Eis-Dielen und Gaststätten dürfen weiterhin nur außer Haus verkaufen und auch Kaufhäuser müssen weiterhin geschlossen bleiben.