Museums-Verwalter als Kunsträuber: Die Geschichte von Franz Emil Hellwig
Der aus Halle an der Saale stammende Franz Emil Hellwig (1854-1929) war Hausierer, Uhrmacher, ja sogar Wildschweinjäger. Doch vor allem war der Händler wohl ein brutaler „Südsee-Räuber“. Mindestens 2200, vielleicht aber auch mehr als 10.000 von ihm in der Südsee „gesammelte“ ethnografische Gegenstände und Kunstwerke befinden sich im Museum am Rothenbaum (MARKK). Dort, im ehemaligen Völkerkundemuseum, war Hellwig 13 Jahre lang als Inventarverwalter tätig.
Für MARKK-Direktorin Barbara Plankensteiner war der 16. Dezember ein historischer Tag. Mit bewegenden Worten gab die 58-Jährige im Museum die Rückgabe der von Kolonialisten geraubten 179 Benin-„Bronzen“ an Nigeria bekannt. Mehr als 20 Journalisten aus ganz Deutschland lauschten ihren Ausführungen und lobten die Afrikanistin für ihre Initiative, afrikanische Raubkunst zurückzugeben. Alles gut am Rothenbaum also? Nicht ganz.
Afrika ist nämlich nur ein Sammlungsgebiet unter vielen in dem 1879 gegründeten Museum. Und „gesammelt“ wurde damals gern unter Vorhalt von Waffen. Und da wären wir beim besagten Herrn Hellwig.
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