Wilhelmsburger Pflegeschule: Senats-Antwort heizt Diskussionen neu an
Wilhelmsburg –
Die Pflegeschule des Wilhelmsburger Krankenhauses Groß-Sand soll Ende September schließen. Die Klinik begründete ihre Entscheidung mit finanziellen Schwierigkeiten, die durch das neue Pflegeberufegesetz und die zunehmende Digitalisierung entstanden seien. Die Antwort auf eine Senatsanfrage der Linken zeigt nun, dass womöglich doch andere Gründe dahinter stecken.
Schon kurz nachdem die Schließung der Pflegeschule bekannt wurde, kamen Zweifel an der offiziellen Begründung der Klinik auf. Zuletzt war das Krankenhaus in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Es hieß, der Träger, das katholische Erzbistum Hamburg, wolle es verkaufen.
Hamburger Pflegeschule vor Schließung: Was steckt dahinter?
Dieses Gerücht bestätigte sich bisher nicht. Geschäftsführer Christoph Schmitz sagte lediglich, „dass die Strukturen des Hauses auf dem Prüfstand stehen“. Doch nun heizt eine Antwort des Senats auf eine Anfrage der Hamburger Linksfraktion die Diskussion erneut an.
„Unsere Anfrage zeigt, dass die Kosten der generalisierten Ausbildung vollständig vom Ausbildungsfonds getragen werden. Für die Digitalisierung stehen durch den Pakt für Digitalisierung ebenfalls ausreichende Mittel zur Verfügung“, sagt Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Hamburger Linken. „Die Argumentation des Bistums ist in allen Punkten widerlegt.“
Hamburg hat schon investiert
Die Stadt Hamburg habe für die Erweiterung der Pflegeschule bereits Investitionsmittel in Höhe von 817.000 Euro gezahlt, daher geht die Linksfraktion davon aus, dass bei einer Schließung des Krankenhauses sogar Rückforderungen auf das Bistum zukommen könnten.
„Die Senatsantwort bestärkt unsere Befürchtung, dass die Schließung der Pflegeschule Teil eines Plans des Bistums ist, das Krankenhaus oder bestimmte Fachbereiche zu schließen, und dass die angeblichen Gründe nur vorgeschoben sind“, so Celik.
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Groß-Sand: Bürgerschaft befasst sich mit dem Thema
Die Linksfraktion möchte, dass die Pflegeschule erhalten bleibt und fordert Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) auf, sich hierfür einzusetzen. Von verschiedenen Seiten hatte es Proteste gegen die Schließung gegeben unter anderem gründete sich die Azubi-Initiative „Pflegeschule bleibt“. Auch der Verein „Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg e.V.“ sprach sich für den Erhalt der Pflegeschule aus. Am 25. August will sich der Gesundheitsausschuss der Bürgerschaft mit dem Thema befassen. (abu)
