Unternehmer und Lobbygruppen haben gemeinsam für Steuersenkungen demonstriert.

Unternehmer und Lobbygruppen haben gemeinsam für Steuersenkungen demonstriert. Foto: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

„Wirtschaftswarntag“: Unternehmer demonstrieren für Steuersenkungen

Die Wirtschaft schrumpfe, die Rahmenbedingungen seien schlecht. Unternehmer und Wirtschaftsverbände demonstrierten deswegen am Mittwoch für weniger Steuern.

Unter dem Eindruck einer deutlich abgesenkten Konjunkturprognose für 2025 haben Vertreter von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden in der Hamburger Innenstadt für eine „Wirtschaftswende“ demonstriert. „Bis wir Unternehmer auf die Straße gehen, muss schon viel passieren! Aber es brennt derzeit an allen Enden“, sagte der Versammlungsleiter und Landesvorsitzende der Familienunternehmer in Hamburg, Sven Höppner, laut einer Mitteilung. 

„Für viele Unternehmen ist die Lage bedrohlich“

Alle Wirtschaftsdaten bewegten sich im roten Bereich. Seit zwei Jahren schrumpfe die Wirtschaft kontinuierlich. Dies habe gravierende Folgen: „Für viele Unternehmen ist die Lage bedrohlich, Menschen verlieren ihren Job, der Standort wird immer unattraktiver.“ Höppner forderte: „Es braucht mehr Wirtschaftskompetenz und marktwirtschaftliches Verständnis in der Bundesregierung.“ Die Bundesregierung in Berlin hatte, während die Kundgebung lief, die Konjunkturprognose für 2025 deutlich von 1,1 auf 0,3 Prozent gesenkt.

Die Wirtschaftsvertreter wollen mit ihrem bundesweiten „Wirtschaftswarntag“ auf die Lage der Wirtschaft aufmerksam machen und Druck auf die nächste Bundesregierung ausüben, sofort Reformen zu beginnen. Kundgebungen gab es unter anderem auch in Berlin und München. Der Warntag war nach Angaben der Initiatoren die größte jemals gebildete Wirtschaftsallianz mit mehr als 100 Verbänden sowie hunderten Unternehmen. 

Forderung: Begrenzung der Sozialabgaben auf 40 Prozent

Der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Nordmetall und AGV Nord, Nico Fickinger, sagte laut einer Mitteilung: „Die Sozialabgaben müssen auf 40 Prozent begrenzt und die Unternehmenssteuern auf wettbewerbsfähige 25 Prozent gesenkt, Gesetzgebungsverfahren vereinfacht und die Verwaltung schlanker und digitaler werden.“ Darüber hinaus müsse der Arbeitsmarkt flexibler gestaltet werden, etwa durch den Wechsel von einer täglichen zu einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit. Zudem müsse die Energieversorgung sicher und bezahlbar bleiben.

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