Das Landgericht Hamburg am Sievekingplatz 1.
  • Kanzlei, Staatsanwaltschaft oder Richteramt: Je nach Examensnote können Nachwuchs-Juristen ein Berufsfeld wählen.
  • Foto: IMAGO / Hanno Bode

Woanders verdient man mehr: Richter-Job in Hamburg trotzdem besonders beliebt

Die Justiz steht vor einem Umbruch: Etliche Richterinnen und Staatsanwälte gehen in Pension. Tausende Nachwuchskräfte werden gebraucht. In Hamburg sind die Bewerberzahlen vielversprechend.

Obwohl Juristen in Unternehmen und Anwaltskanzleien mehr verdienen können, sind Gerichte und Staatsanwaltschaften in Hamburg als Arbeitsplatz beim Nachwuchs gefragt. „Hamburg berichtet davon, dass die Bewerberzahlen den Bedarf in den vergangenen fünf Jahren in der Regel um das Zwei- bis Dreifache überstiegen haben”, heißt es in der „Deutschen Richterzeitung” nach einer Umfrage im Mai und Juni dieses Jahres bei den Justizverwaltungen der Bundesländer. Die Zeitung wird vom Deutschen Richterbund herausgegeben.

Generationenwechsel: Mehr junge Juristen an Gerichten

„Für viele Bewerberinnen und Bewerber sind die Unabhängigkeit und die relativ freie Arbeitsgestaltung im Richterberuf nach wie vor wichtige Pluspunkte, die für den Weg zur Justiz sprechen”, sagte der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes, Sven Rebehn.

„Bislang gelingt es in allen Bundesländern noch, gut qualifizierten Nachwuchs für die Rechtsprechung zu gewinnen und verfügbare Stellen zügig zu besetzen”, bilanzierte er. Angesichts der anstehenden Pensionierungen stehe die Justiz vor einem personellen Umbruch.

Hamburg: Durchschnitt von über neun Punkten im Examen

Immerhin ist die Zahl der bestandenen zweiten Staatsprüfungen in den meisten Bundesländern gestiegen oder wie in Hamburg mindestens stabil geblieben – lediglich in Berlin und Brandenburg war das nicht der Fall.

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In Hamburg lag die Zahl der erfolgreichen Kandidaten 2022 bei 252. Die Ansprüche an die Qualifikation der Assessoren seien in der Mehrheit der Bundesländer seit 2018 nicht herabgesetzt worden, hieß es weiter vom Richterbund.

„In Hamburg lag der Examensschnitt in den vergangenen fünf Jahren deutlich oberhalb der Neuner-Marke.” In der Ausbildung werden Prüfungen mit Punkten von null bis 18 bewertet. Ab neun Punkten gilt ein Abschluss als „Prädikatsexamen“ – und erhöht die Chancen auf ein Richteramt. (dpa/mp)

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