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Wohnen fast nur für Wohlhabende: Warum darf in Hamburg so gebaut werden?

Bergedorf –

In der Holtenklinker Straße entsteht ein schönes neues Wohnquartier mit zwei Mehrfamilienhäusern und grünem Innenhof. Die Wohnungen haben zwei bis vier Zimmer, passend also für kleine Familien oder Alleinstehende. Aber nicht jeder Hamburger wird hier einziehen können. Das Problem: Das liebe Geld, denn 43 der 47 neuen Wohnungen müsste man kaufen und bis zu 630.000 Euro ausgeben. Wo ist denn hier der Hamburger Drittelmix?

In Hamburg sind bezahlbare Wohnungen knapp, dagegen will die Stadt schon länger vorgehen. Pro Jahr sollen 10.000 neue Wohnungen genehmigt werden. Besonders öffentlich geförderte Mietwohnungen will die Stadt schaffen.

Wohnungspolitik in Hamburg: Der Drittelmix soll für die richtige Mischung sorgen

Dafür gibt es unter anderem den Hamburger Drittelmix. Laut ihm sollen neue Wohnquartiere eine gleichmäßige Mischung aus Eigentumswohnungen, Mietwohnungen für den freien Markt und öffentlich geförderten Mietwohnungen aufweisen.

Wohnquartier Op de Die

Auch einen grünen Innenhof soll es in dem neuen Wohnquartier geben.

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Bonava Deutschland GmbH 

Die Krux: Bei städtischen Grundstücken kann die Stadt das bei der Konzeptausschreibung fordern. Bei privaten Flächen wird durch das Bebauungsplanverfahren und städtebauliche Verträge eingegriffen – wird der Bebauungsplan für das neue Vorhaben aber nicht geändert, wird auch kein Drittelmix vorgeschrieben. So auch bei dem Bergedorfer Wohnquartier „Op de Diek“, bei dem es kein neues Bebauungsplanverfahren gab.

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Es gibt aber eine Sonderregelung: Die Behörde kann für das neue Vorhaben eine größere Wohnfläche genehmigen als im Bebauungsplan vorgesehen ist. Im Gegenzug werden von der hinzugewonnen Fläche 30 Prozent für öffentlich geförderte Mietwohnungen vorbehalten. Auch das ist in dem Bergedorfer Quartier passiert: Vier der 47 Wohnungen sind hierfür vorgesehen.

Hamburger Wohnungsmarkt: Die Preise steigen nach wie vor

Die restlichen 43 werden allerdings als Eigentum verkauft. Zwischen 366.900 und 629.900 Euro muss man ausgeben. Somit werden wohl überwiegend Mitglieder der gehobenen Mittelschicht in „Op de Diek“ Eigentum erwerben. „Eigentlich sollte das aber nicht so sein“, sagt Konstantin Klein zur MOPO.

Der Leiter bei dem internationalen Projektentwickler „Bonava“ ist für das Quartier „Op de Diek“ verantwortlich. Natürlich handele es sich bei „Bonava“ um ein Wirtschaftsunternehmen, dass Geld verdienen müsse, sagt er, aber: „Bonava möchte Eigentumswohnungen und Häuser für den Normalverdiener bauen. Wir wollen keinesfalls nur den Premiumsektor bedienen.“

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„Die Preisanstiege im Eigentumssektor sind aber auch von der Kostenentwicklung abhängig“, sagt Klein. Denn die Grundstückspreise in Hamburg und auch die Baupreise steigen nach wie vor. Für eine bestehende Eigentumswohnung zahlt man in Hamburg durchschnittlich 5053 Euro pro Quadratmeter, bei Neubauten werden rund 5879 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Im Jahr 2015 waren es noch knapp 3380 Euro im Bestand und 4150 Euro für einen Neubau. 

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