Wohnen und arbeiten im neuen Hafenquartier – Hamburg hat große Pläne für den Süden
Wasserlage, alte Schiffe und historische Gebäude: Der Harburger Binnenhafen und die Schlossinsel sind Perlen für die Stadt – doch sie kommen bisher nicht zur Geltung. Denn große Straßen und Bahnschienen erschweren es, aus der Fußgängerzone überhaupt dort hinzugelangen. Mit einem großen Wurf will die Stadt das nun ändern.
Neue Aufenthaltsbereiche am Wasser, schöne Wegverbindungen, die dazu einladen, in den Hafen zu flanieren und neue Wohnungen plus Gewerbe: Für die Harburger City haben der Senat und der Bezirk große Pläne. Besonders die vielen Kanäle sollen eine bessere Aufenthaltsqualität bekommen und der Weg zum Binnenhafen und zur Schlossinsel soll durch mehrere Verbindungen verbessert werden. Das von alter Industrie- und Hafennutzung geprägte, teilweise brachliegende Areal des östlichen Binnenhafens soll sich zu einem gemischten Quartier für Wohnen und Arbeiten entwickeln.

Teil dieser Entwicklung ist der Erwerb des ehemaligen Karstadt-Gebäudes am Ende der Fußgängerzone. Dort wurde gerade als Zwischennutzung eine Dependance des Harburger Museums eröffnet und am vergangenen Wochenende fand der erste große Flohmarkt statt. Ähnlich wie beim Jupiter an der Mö nahe des Hauptbahnhofs sollen weitere kulturelle Nutzungen gefunden werden.
Harburger Binnenhafen ist versteckte Perle
Bis das soweit ist, wird es noch lange dauern. Aber jetzt wurde der städtebaulich-freiraumplanerische Rahmenplanentwurf für den östlichen Binnenhafen und einen Teilbereich der Harburger Innenstadt (Schippsee-Quartier) vorgestellt. Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein: „Durch neue Wegebeziehungen und Platzflächen sowie großzügige Aufenthaltsbereiche am Wasser können wir das Quartier deutlich lebenswerter und grüner gestalten.“ Oberbaudirektor Franz-Josef Höing verspricht „eine gute Mischung aus bestehenden Betrieben, innovativen Neuansiedlungen und besonderen Wohnangeboten“.

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Harburgs Baudezernent Hans Christian Lied erinnert daran, dass der Binnenhafen die historische Keimzelle Harburgs war, von der einstigen Zitadelle entwickelte sich die Stadt entlang der Schloßstraße und des Schloßmühlendamms in Richtung Süden. In den 1970er Jahren wurden diese Entwicklungslinien durch den Rückbau des beschrankten Bahnübergangs unterbrochen, und weitere Verbindungen in den Binnenhafen wurden gekappt.
Lied: „Mit den im Rahmenplan vorgeschlagenen neuen Brücken kann es gelingen, den Binnenhafen wieder besser mit der Harburger Innenstadt zu verbinden. Beide Stadtteile würden davon profitieren. Die im östlichen Binnenhafen geplante dichte und urbane Bebauung ist geeignet, die positive Entwicklung des Binnenhafens als neuartiges Hafenquartier fortzusetzen; es soll hier eine synergetische Mischung aus innovativem Gewerbe, Universität, Wohnen, Freizeitangeboten und maritimen Nutzungen entstehen.“
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